Pneumologie 2012; 66 - P324
DOI: 10.1055/s-0032-1302792

Prävalenz von schlafbezogenen Atmungsstörungen in der Allgemeinbevölkerung im mittleren und höheren Erwachsenenalter – Ergebnisse der Heinz Nixdorf Recall Studie

G Weinreich 1, T Wessendorf 1, T Erdmann 1, S Moebus 2, N Dragano 2, N Lehmann 2, A Stang 3, U Roggenbuck 2, M Bauer 4, KH Jöckel 2, R Erbel 4, H Teschler 1, S Möhlenkamp 4
  • 1Ruhrlandklinik, Universitätsklinik Essen, Abteilung Pneumologie
  • 2Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen
  • 3Institut für Klinische Epidemiologie, Medizinische Fakultät, Halle
  • 4Klinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Herzzentrum

Hintergrund: Die Prävalenz von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) ist in der westlichen Hemisphäre hoch. Da der Body-Mass-Index (BMI), einer der größten Risikofaktoren für das Auftreten von SBAS, in den verschiedenen Ländern im Mittel voneinander abweicht, schlägt sich diese Differenz in unterschiedlichen, länderspezifischen Prävalenzwerten nieder. Bisher gibt es in Deutschland noch keine größere epidemiologische Studie zur Bestimmung der hiesigen SBAS-Prävalenz.

Fragestellung: In der Heinz Nixdorf Recall Studie wurde in der Allgemeinbevölkerung im mittleren und höheren Erwachsenenalter die SBAS-Prävalenz bestimmt.

Patienten und Methoden: Die Heinz Nixdorf Recall Studie ist eine populationsbasierte prospektive Kohortenstudie (n=4814), die auf einer Zufallsstichprobe der Bevölkerung im mittleren und höheren Alter im Ruhrgebiet beruht. In einem nicht-selektionierten Unterkollektiv (n=1524 Probanden, Alter=50–80 Jahre) wurde eine Messung des nasalen Atemflusses mit ApneaLink (ResMed, Sydney, Australien) durchgeführt und die Probanden auf das Vorhandensein einer SBAS untersucht. SBAS wurde definiert als AHI≥15/h.

Ergebnisse: Im untersuchten Kollektiv (759Männer, 765 Frauen) lag das Alter bei 64±7 Jahre und der BMI bei 28,0±4,2kg/m2. Die SBAS-Prävalenz lag bei Männern bei 29,1% und bei Frauen bei 15,6%. Die Prävalenz nahm mit wachsendem Alter sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu.

Schlussfolgerung: Die SBAS-Prävalenz ist in der Allgemeinbevölkerung im mittleren und höheren Alter hoch.