Pneumologie 2012; 66 - P119
DOI: 10.1055/s-0032-1302803

EBUS-gesteuerte Markerplatzierung in mediastinalen oder hilären Läsionen für die Cyberknife-Radiochirurgie

W Gesierich 1, A Muacevic 2
  • 1Asklepios-Fachkliniken München-Gauting
  • 2Europäisches Cyberknife Zentrum München-Großhadern

Hintergrund: Die Cyberknife-Radiochirurgie von bewegten Läsionen wie intrathorakalen Tumoren erfordert eine Markerplatzierung, um die Tumore mit einer hohen Präzision (˜ 1mm) zu treffen. Periphere Lungenläsionen werden über die CT-gesteuerte transthorakale Punktion erreicht. Mediastinale und hiläre Läsionen sind für eine Markerplatzierung schwerer zugänglich, können aber mittels EBUS leicht visualisiert werden.

Material und Methoden: Wir verwendeten das Olympus EBUS-Bronchoskop BF-UC160F und die zugehörige 22G Nadel NA-201SX-4022 mit einem Lumen von 0,52mm. Der spiralförmige Gold-Marker Visicoil™ 0,5mm passt exakt in das Lumen der 22G Nadel.

Ergebnisse: Wir behandelten 8 Patienten mit isolierten hilären Läsionen. Bei allen Patienten konnten die Läsionen mittels EBUS gut dargestellt werden. Die Visicoil™ 0,5mm Marker wurden von ihrem zugehörigen Applikator in das Distalende der 22G Nadel übertragen, deren Mandrin etwas zurückgezogen wurde. Aufgrund ihres festen Sitzes blieben die Marker während des Einführens über das EBUS Bronchoskop und der Punktion der Läsion stabil in der Nadel. Mithilfe des Mandrins konnten sie dann unter endosonographischer Kontrolle in das Zentrum der Läsionen geschoben werden. Im Planungs-CT konnte die Position der Marker im Zentrum der Läsionen bestätigt werden. Das Roboter-geführteTumortracking durch das Cyberknife System war exzellent und die einzeitige Radiochirurgie mit einer Dosis von 22Gy (70% Isodose) konnte ohne Komplikationen durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Die beschriebene Methode der EBUS-gesteuerten Markerplatzierung ist sicher und präzise und reduziert durch den transbronchialen Zugang das Risiko eines Pneumothorax bei zentralen Lungentumoren. Sie erweitert die Möglichkeiten der Cyberknife Radiochirurgie bei mediastinalen und hilären Läsionen und eröffnet neue Behandlungsoptionen bei Patienten, bei denen eine transthorakale Markerapplikation nicht durchführbar ist.