Pneumologie 2012; 66 - P219
DOI: 10.1055/s-0032-1302808

Vergleich der histologischen Ergebnisse transbronchialer Zangen- und Kryobiopsien bei unklaren interstitiellen Lungenerkrankungen (ILE)

H Wurps 1, W Grüning 1, S Griff 2, W Ammenwerth 1, T Blum 1, N Schönfeld 1, T Bergmann 1, T Mairinger 2, TT Bauer 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 2Institut Für Pathologie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

Hintergrund: Wegen der geringen Probengröße einer transbronchialen Zangenbiopsie ist bei unklaren Lungengerüsterkrankungen die histologische Diagnosesicherung und Zuordnung oft schwierig. Transbronchiale Kryobiopsien sind im Vergleich dazu deutlich größer und tragen häufiger und größere Anteile an Alveolargewebe.

Methoden: Retrospektiv wurden die seit 2009 erhobenen histologischen Befunde derjenigen Patienten analysiert, bei denen eine periphere Lungenbiopsie mittels flexibler Zange und Kryosonde durchgeführt wurde und die klinischen, lungenfunktionellen und CT-morphologischen Kriterien einer ILE erfüllt waren.

Ergebnisse: Zur Auswertung gelangten die Daten von insgesamt 34 Patienten (60,0±13,2 Jahre), für die sowohl das Material von Zangen- als auch Kryobiopsien vorlag. Bei 10 Patienten (29,4%) führte weder die Kryosonde noch die Zangenbiopsie zu einer histologischen Diagnose. In 11 Fällen (32,4%) konnte die Diagnose durch beide Methoden gesichert werden. In 12 Fällen (35,3%) erfolgte die Zuordnung nur durch die Kryobiopsie, in 1 Fall (2,9%) nur durch die Zangenbiopsie.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur peripheren Zangenbiopsie lag die Trefferquote bei der transbronchialen Kryobiopsie nahezu doppelt so hoch (12/34=35,3% vs. 23/34=67,6%). Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen die hohe Wertigkeit der Kryosonde als Biopsieinstrument in der diagnostischen Bronchoskopie. Die transbronchiale Kryobiopsie sollte zur Standardmethode in der endoskopischen Diagnostik von ILE gehören.