Pneumologie 2012; 66 - P329
DOI: 10.1055/s-0032-1302842

Isolierte Rezidivmanifestation einer Sarkoidose im Felsenbein

L Witte 1, A Ripke 1, D Petersen 1, D Drömann 1, K Dalhoff 1
  • 1Med. Klinik III, UK-SH Campus Lübeck

Anamnese, klinischer Befund und Diagnostik: Bei einer 54-jährigen Patientin war im Rahmen der Abklärung erhöhter Transaminasen, Abgeschlagenheit und vom Rücken bis in die rechte Hüfte ausstrahlender Schmerzen 2005 eine systemische Sarkoidose mit diffuser Skelettinfiltration (LWS, Schädelbasis, linker Mittelfuß), granulomatöser Hepatitis, Hautbeteiligung und mediastinaler Lymphadenopathie diagnostiziert worden. Die Diagnose wurde histologisch aus der Leber und dem 2. Lendenwirbelkörper gesichert und eine 12-monatige Steroidtherapie eingeleitet.

Nach einem mehrjährigen beschwerde- und rezidivfreien Intervall stellte sich die Patientin im Sommer 2011 mit einer leichten Ptosis, Kopfschmerzen, Schwindel und Fatigue vor. Im cMRT ergab sich kein Anhalt für eine Neurosarkoidose bei unklarem Felsenbeinbefund. In der Felsenbein-CT stellte sich in der rechten Felsenbeinspitze eine nahezu homogene knöcherne Dichteminderung mit erhaltener Außenkontur jedoch nahezu ausgelöschter knöcherner Binnenstruktur dar. Nach vorn wird der Karotiskanal erreicht, nach lateral und vorn grenzt die knöcherne Veränderung an die Schnecke und das Bogengangsystem.

Diskussion: Ein alleiniger Befall des Felsenbeins ist eine sehr seltene Manifestation der Sarkoidose, die zu klinischer Symptomatik führen kann. Mittels morphologischer Kriterien kann die Diagnose anhand einer Felsenbein-CT gestellt werden, eine bioptische Sicherung insbesondere zum Ausschluss einer malignen oder entzündlichen Prozesses sollte trotzdem angestrebt werden.