Pneumologie 2012; 66 - P451
DOI: 10.1055/s-0032-1302872

Re-Remodeling des rechten Herzens nach pulmonaler Endarteriektomie bei Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie

J Herb 1, F Prange 1, N Ehlken 1, C Nagel 1, E Grünig 1, E Mayer 2, S Guth 2
  • 1Zentrum für Pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 2Abteilung Thoraxchirurgie, Kerckhoff Klinik Bad Nauheim

Hintergrund: Die pulmonale Endarteriektomie (PEA) bei chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) führt zur akuten Druckentlastung des rechten Herzens und der Lungengefäße. Diese prospektive Studie untersucht die funktionellen und morphologischen Veränderungen des Herzens und der Lungengefäße nach PEA.

Methoden: Bei 43 Patienten (23 Frauen; mittleres Alter: 55±15 Jahre) mit schwerer CTEPH wurden prospektiv 2, 5 und 16 Wochen nach erfolgter PEA folgende Parameter untersucht: mittels Echokardiografie die Änderungen der Fläche des rechten Vorhofs (RA) und Ventrikels (RV), der Diameter der zentralen Pulmonalarterie (PA), die rechtsventrikuläre Pumpfunktion (TAPSE); der NT-proBNP-Serumspiegel; mittels Spiroergometrie die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und die Lebensqualität im SF-36-Fragebogen.

Ergebnisse: Bei allen Patienten war 2 Wochen postoperativ das rechte Herz signifikant vergrößert und die rechtsventrikuläre Pumpfunktion eingeschränkt. Im Verlauf von 2, 5 und 16 Wochen nach PEA zeigte sich eine signifikante Verkleinerung der mittleren RA-Fläche (von 17,3±4,1cm2 auf 16,3±4,5cm2, p<0,013 auf 15,5±4,6cm, p<0,004), der mittleren RV-Fläche (von 21,5±5,1cm2 auf 19,5±4,9cm2, p<0,003 auf 18,2±5,1cm2, p<0,002) und des mittleren Diameters der zentralen PA (von 25,2±2,0mm auf 24,6±2,5mm, p<0,041 auf 23,5±3,9mm, p<0,015). Der mittlere NT-proBNP-Spiegel halbierte sich signifikant von 1245±1651 pg/ml über 746±949 pg/ml, p<0,000 auf 630±942 pg/ml, p<0,002). Die TAPSE steigerte sich von 1,50±0,26cm über 1,60±0,33cm, p<0,0,014 auf 1,74±0,38cm p<0,016). Die mittlere maximale Sauerstoffaufnahme von 907±299ml/min auf 1053±375ml/min, p<0,000 auf 1292±406ml/min p<0,000). Die objektiven Veränderungen korrelierten hierbei auch mit einer signifikant verbesserten Lebensqualität 16 Wochen postoperativ in 2 Subskalen des SF-36.

Zusammenfassung: Die Studie zeigt, dass nach erfolgreicher PEA bereits 16 Wochen postoperativ ein signifikantes Re-Remodeling des rechten Herzens und der zentralen Pulmonalarterie nachweisbar ist.. Die mittlere RV-Pumpfunktion hatte sich nach 16 Wochen aber noch nicht vollständig erholt.