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DOI: 10.1055/s-0032-1302888
Die Rolle der Apoptosefaktoren Bcl-2 und Bcl-xl hängen beim NSCLC von Tumorhistologie und Tumorstadium ab
Die maligne Transformation wird wesentlich durch den apoptotischen Signalweg reguliert. Für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) ist die funktionelle Rolle der Apoptosefaktoren nicht eindeutig. Wir untersuchten die prognostische Funktion der primär als anti-apoptotisch beschriebenen Proteine Bcl-2, und Bcl-xl sowie Mcl-1, dessen Funktion abhängig vom alternativen Splicing ist. Bei 336 primär resezierten Patienten (medianes Alter: 66 Jahre; 78% männlich) ohne neoadjuvante Therapie wurde das Expressionsprofil mittels Tissue Microarray immunohistochemisch analysiert und mit klinisch-pathologischen Variablen korreliert. Eine positive Expression von Bcl-2 fand sich in 74 Fällen (23%), von Bcl-xl in 102 Fällen (32%) und von Mcl-1 in 182 Fällen (59%). Die univariate Analyse ergab für Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Stadium II und III ein verbessertes Überleben bei Expression von Bcl-2 (p=0,015). Für Patienten mit nicht plattenepithelialer Histologie (Adenokarzinom und großzelliges NSCLC) zeigte sich für Bcl-xl im Stadium I ein verbessertes Gesamtüberleben (p=0,01), während sich im Stadium II und III ein reduziertes Gesamtüberleben fand (p=0,046). Für Mcl-1 konnte kein prognostischer Einfluss – auch nicht in Subgruppen – nachgewiesen werden. In der multivariaten Analyse setzte sich neben den Kategorien Alter und Tumorstadium nur die Expression von Bcl-2 als prognostischer Marker für ein günstigeres Gesamtüberleben durch (HR=0,66, 95% CI: 0,45–0,97; p=0,03). Zusammenfassend konnte erstmals gezeigt werden, dass der prognostische Einfluss apoptotischer Faktoren in resezierten NSCLC von der Tumorhistologie sowie dem Tumorstadium abhängt. Der antizipierte anti-apoptotische Effekt von Bcl-xl und Bcl-2 beim lokalisierten NSCLC wird durch diese Ergebnisse nicht gestützt.