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DOI: 10.1055/s-0032-1304287
Akuter Asthmaanfall – Wenn die Luft nicht mehr aus der Lunge kann
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. Februar 2012 (online)
Zusammenfassung
Asthma ist eine häufige Erkrankung der Lunge. Wenn sich die Bronchien verengen, zu viel zähen Schleim produzieren und ein Schleimhautödem auftritt, kommt es zum anfallsartigen Verengen der unteren Atemwege – zum akuten Asthmaanfall. Leitsymptom ist das exspiratorische Giemen mit Atemnot. Der Patient hat große Probleme mit dem Ausatmen. Im lebensbedrohlichen Stadium kommt es zur ”silent lung“, dem fehlenden Luftstrom in der Lunge. Der Rettungsdienst kann vor Ort durch Beruhigen des Patienten und Sauerstoffgabe die Asthmasymptome mindern. Ein inhalatives β2-Mimetikum ist Mittel der 1. Wahl bei der medikamentösen Behandlung. Ultima ratio ist eine Ketamin-Narkose zur kontrollierten Beatmung.
Kernaussagen
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Ein akuter Asthmaanfall entsteht, indem sich die Bronchiolen anfallsartig verengen. Bronchospasmus, übermäßige Schleimproduktion und Schleimhautödem sind die Pathomechanismen.
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Leitsymptom ist das Giemen beim Ausatmen und eine verlängerte Ausatemzeit – außerdem Angst, Unruhe, Tachykardie, kalter Schweiß und eine Rechtsherzbelastung mit gestauten Halsvenen.
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Vermehrte Atemarbeit, um die Luft ”los zu werden“, erschöpft den Patienten. Das führt zu Atemnot mit Hypoxie und Zyanose.
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Erstmaßnahmen sind: Beruhigung des Patienten, Anleiten zu Kutschersitz und Lippenbremse sowie kontrollierte Sauerstoffgabe bis eine 94–98 % Sättigung erreicht ist – bei chronischen Patienten 88–92 %.
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Mittel der 1. Wahl: inhalatives β2- Mimetikum, z. B. Salbutamol mittels Vernebler. Wenn als Nebenwirkung eine Tachykardie auftritt, sollte die Therapie beendet werden.
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Ultima ratio ist eine Ketamin-Narkose zur kontrollierten Beatmung.