Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47(2): 102-109
DOI: 10.1055/s-0032-1304513
Fachwissen
Anästhesie & Intensivmedizin Topthema: Hämodynamisches Monitoring
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hämodynamisches Monitoring – Neue Aspekte des minimalinvasiven Herzzeitvolumen-Monitorings

New aspects of minimally invasive cardiac output monitoring
Christoph K Hofer
,
Ursina Schmid
,
Andreas Zollinger
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Publication Date:
08 March 2012 (online)

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Abstrakt

Die Zahl von Geräten zur minimalinvasiven HZV-Erfassung steigt stetig, sodass es schwierig ist, die Übersicht zu behalten. In diesem Artikel werden die Prinzipien, Limitationen, sowie Validation der Geräte unter Berücksichtigung neuer Aspekte besprochen. Ein integrierter Ansatz zu deren Verwendung wird vorgestellt, da kein Gerät allen klinischen Anforderungen genügt. Das HZV sollte nur im klinischen Kontext mit weiteren hämodynamischen Parametern beurteilt werden. Kein Monitoringverfahren alleine, sondern nur in Kombination mit einem Therapie-Protokoll vermag das Patientenoutcome zu verbessern.

Abstract

The variety of minimally invasive cardiac output (CO) monitoring devices is growing rendering it difficult to keep track of new developments. In this article technical principles, limitations and validation procedures considering new aspects are reviewed. An integrated approach for their use is proposed since no single device can comply with all clinical needs. CO should be interpreted in combination with clinical information and other hemodynamic parameters. It's evident that not the monitor per se, but only the protocol / therapy based on the hemodynamic data can improve patients outcome.

Kernaussagen

  • Ziel der HZV-Messungen ist es, eine O2-Unterversorgung des Gewebes zu vermeiden.

  • Minimalinvasive Geräte erlauben aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit einen breiten Einsatz im klinischen Alltag.

  • Es lassen sich 4 Gruppen minimalinasviver Techniken unterscheiden: Pulswellenanalyse, Doppler, Bioimpedanz / Reaktanz, angewandtes Fick-Prinzip. Alle aktuell erhältlichen Geräte gehören einer dieser Gruppen an.

  • Alle HZV-Techniken weisen Limitationen auf; das perfekte Gerät existiert nicht.

  • Die Validierung der HZV-Techniken ist umstritten; aktuell gewinnt die Erfassung von HZV-Veränderungen (Trends) an Bedeutung.

  • Neben HZV bieten diese Geräte weitere hämodynamische Parameter. Diese sind wichtig, da HZV nur im klinischen Kontext mit anderen Parametern der Kreislauffunktion beurteilt werden soll.

  • Ein integrierter klinischer Einsatz verschiedener Geräte sollte in Erwägung gezogen werden.

  • Das Monitoringverfahren an sich kann das Patientenoutcome nicht verbessern. Nur eine adäquate Therapie respektive ein zielgerichtetes Vorgehen basierend auf hämodynamischen Parametern ist in der Lage, dieses zu beeinflussen.

Ergänzendes Material