Dtsch Med Wochenschr 2012; 137(40): 2018-2020
DOI: 10.1055/s-0032-1305275
Kardiologie | Commentary
Kardiologie, Rhythmologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelles zu Synkopen

Syncopes: what's new?
C. Strotmann
1   Klinikum Ludwigsburg, Medzinische Klinik II
,
C. Wolpert
1   Klinikum Ludwigsburg, Medzinische Klinik II
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. September 2012 (online)

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Was ist neu?

Von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie wurden aktualisierte Leitlinien zu Diagnostik und Management von Synkopen veröffentlicht. Inzwischen liegen die ersten Daten zur Umsetzung der Leitlinien vor. An Neuerungen hervorzuheben sind:

  • Definition und Klassifikation: Die Definition der Synkope wurde präzisiert und in den großen Kontext der Krankheitsbilder mit vorübergehendem Bewusstseinsverlust eingegliedert. Dadurch dienen die Leitlinien auch Nicht-Kardiologen als Leitfaden. Die Synkopenklassifikation wurde auf drei Gruppen reduziert: Reflexsynkopen, Synkopen bei orthostatischer Hypotension und kardiovaskuläre Synkopen.

  • Epidemiologie und Prognose: Neue epidemiologischen Daten zur Häufigkeit der Synkopen und deren Prognose führten zur Überarbeitung der diagnostischen Strategie mit Fokussierung auf eine Risikostratifizierung. Die Umsetzung der Leitlinien hat in epidemiologischen Studien zu einer deutlichen Verbesserung des Synkopen-Managements geführt, kann jedoch noch weiter optimiert werden.

  • Diagnostisches Vorgehen und Risikostratifizierung: Die diagnostische Abklärung erfolgt schrittweise und umfasst eine Basisuntersuchung und Risikostratifizierung.

  • Diagnostische Untersuchungen: Immer mehr rückt die Strategie des prolongierten EKG-Monitorings mittels frühzeitig im Ablauf der Diagnostik implantierten Eventrecordern in den Vordergrund.

  • Synkopeneinrichtungen können durch konsequente Umsetzung der Leitlinien zu einem effektiveren und auch kostengünstigeren Synkopen-Management beitragen.