Innere Medizin up2date 2012; 08(02): 117-127
DOI: 10.1055/s-0032-1306787
Internistische Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute Herzinsuffizienz

Henning Ebelt
,
Karl Werdan
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Mai 2012 (online)

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Klassifizierung der Evidenzniveaus und Empfehlungsgrade nach Leitlinie der ESC [3].

Definitionen

Empfehlungsgrad I: Evidenz und/ oder allgemeine Übereinkunft, dass eine Therapieform/diagnostische Maßnahme nützlich, heilsam und effektiv ist

Empfehlungsgrad II: Widersprüchliche Evidenz und/oder unterschiedliche Meinungen über den Nutzen/ die Effektivität einer Therapieform/diagnostischen Maßnahme

Empfehlungsgrad IIa: Evidenzen/Meinungen favorisieren den Nutzen bzw. die Effektivität

Empfehlungsgrad IIb: Nutzen/Effektivität ist weniger gut durch Evidenzen/Meinungen belegt

Empfehlungsgrad III: Evidenz oder allgemeine Übereinstimmung, daß die Behandlung/ diagnostische Maßnahme nicht nützlich/effektiv und unter bestimmten Bedingungen sogar schädlich ist

Evidenzniveau A: Daten aus mehreren randomisierten Studien oder Metaanalysen

Evidenzniveau B: Daten aus einer randomisierten Studie oder aus großen nicht-randomisierten Studien

Evidenzniveau C: Konsensus-Meinung von Experten und/oder Daten aus kleinen Studien, retrospektiven Studien sowie Register-Daten

Kernaussagen

Von akuter Herzinsuffizienz wird definitionsgemäß gesprochen, wenn sich innerhalb kurzer Zeit typische Symptome des Herzversagens wie Luftnot und Leistungseinbruch entwickeln, die eine dringliche Behandlung erforderlich machen. Pathophysiologisch können dem Syndrom „akute Herzinsuffizienz“ verschiedene Ursachen wie ein akutes Koronarsyndrom, Herzrhythmusstörungen oder Klappenfehler zugrunde liegen. Neben der kausalen Therapie steht bei der medikamentösen Therapie die Nachlastsenkung und die Gabe von Diuretika im Vordergrund. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Oxygenierung gibt man Sauerstoff, ggf. folgt eine nichtinvasive oder invasive Beatmung. Im Falle einer anhaltenden Hypotonie werden primär Inotropika eingesetzt (Dobutamin, Levosimendan), die Gabe des Vasopressors Noradrenalin ist der Behandlung des kardiogenen Schocks vorbehalten. Als nichtmedikamentöse Therapieoptionen kann man die Ultrafiltration und mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützungssysteme erwägen.