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DOI: 10.1055/s-0032-1307379
MIKKI: Migration und Gesundheit. Kulturelle Kompetenz im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst. Ein übertragbares Fortbildungskonzept?
Die aktuellen Leitthemen der Integrationsministerkonferenz sind „Gesundheit und Pflege“. Die Vernetzung des Integrations- und des Gesundheitssektors ist notwendig. Möglichkeiten zur Fortbildung im Bereich der Kulturellen Kompetenz für Fachkräfte im öffentlichen Gesundheitswesen wichtig. Ist ein Qualifizierungskonzept für einen Teilbereich, den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, KJGD, umsetzbar?
Konzept: Seit 2008 wurde das Fortbildungskonzept MIKKI mit zwei wesentlichen Komponenten aufgebaut:
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Der aktuellen Qualifizierung für besondere Fachfragen a.) durch gezielte Fortbildungen wie z.B. Migration und Mehrsprachigkeit, b.) innerhalb von Fortbildungen zu anderen Themen durch themenbezogene Einzelreferate.
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Der Qualifizierung im Bereich der Interkulturellen Kommunikation durch ein dreistufiges Fortbildungsprogramm mit Grundkursen (meist Inhouse-Fortbildungen, ca. 1000 Teilnehmer, 7 Bundesländer), Aufbaukursen (meist Regional-Fortbildung, ca. 300 Teilnehmer), Abschlusskursen (bisher über 100 Teilnehmer). In NRW konnte durch Förderung des MGEPA jedem KJGD ein Grundkurs kostenlos als Inhouse-Fortbildung angeboten werden. In diesem Programm erfolgt eine fachliche Kooperation in den Bereichen Sozialpädiatrie/Public Health sowie empirische Kulturwissenschaft/Ethnologie und ergänzend Expertinnen mit Migrationshintergrund im Abschlusskurs.
Fazit: Für den KJGD konnte ein inzwischen stark nachgefragtes Fortbildungsangebot mit guten bis sehr guten Evaluierungsergebnissen für den Bereich „Migration und Gesundheit – Kulturelle Kompetenz“ aufgebaut werden. Voraussetzungen für eine Übertragung auf andere Fachbereiche sind die Orientierung an dem jeweiligem Bedarf für den Fachbereich, die interdisziplinäre Kooperation mit dem Experten aus dem Bereich Kulturwissenschaft und/oder Ethnologie und eine ausreichende Finanzierung.