physiopraxis 2012; 10(03): 20-26
DOI: 10.1055/s-0032-1309075
physiowissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Internationale Studienergebnisse


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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. März 2012 (online)

Schlaganfall – Mit mobilem Team daheim leben

Werden Patienten kurz nach einem Schlaganfall zu Hause durch ein mobiles Team unterstützt, reduziert dies die Anzahl der Todesfälle und Pflegeheimeinweisungen innerhalb von fünf Jahren. Zu diesem Ergebnis gelangten Hild Fjaertoft und das Forscherteam vom Universitätskrankenhaus in Trondheim in Norwegen.

Die Forscher versorgten 320 Patienten innerhalb der ersten zwei Wochen nach Schlaganfall mit einer standardisierten medizinischen Behandlung, beispielsweise einer frühen Mobilisation und Rehabilitation, und teilten sie anschließend per Zufall in zwei gleich große Gruppen ein: Die Patienten der ersten Gruppe erhielten nach Entlassung von der Stroke Unit das gewöhnliche Procedere, das aus einer stationären und ambulanten Rehabilitation bestand. Die Patienten der zweiten Gruppe bekamen eine Sonderbehandlung: Ein mobiles Rehateam versorgte sie nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus für einen Monat. Das Team bestand aus einem Physiotherapeuten, einem Ergotherapeuten, einer Krankenschwester und einem Arzt. Diese Unterstützung sollte den Patienten erlauben, so früh wie möglich zu Hause zu leben und die Rehabilitation in häuslicher Umgebung oder einer Tagesklinik weiterzuführen. Die Forscher registrierten die Sterblichkeit, den Lebensraum sowie die funktionellen Verbesserungen fünf Jahre lang unter anderem mit der Modified Rankin Scale, der Scandinavian Stroke Scale und dem Barthel-Index. Die Messungen führten sie zu Beginn der Studie, nach sechs Monaten sowie ein und fünf Jahre später durch.

In der herkömmlich versorgten Gruppe wurden mehr Patienten in ein Heim eingewiesen und es verstarben mehr Patienten als in der Gruppe, die durch das mobile Team betreut worden war.

sgl

Stroke 2011; 42: 1707–1711