Pneumologie 2012; 66 - P05
DOI: 10.1055/s-0032-1309172

Helicobacter pylori induzierte Immuntoleranz wird durch Interleukin-18 vermittelt

S Reuter 1, M Oertli 2, I Hitzler 2, D Engler 2, J Maxeiner 1, R Buhl 1, A Müller 2, C Taube 3
  • 1III. Medical Clinic, Johannes Gutenberg-University, Mainz
  • 2Institute of Molecular Cancer Research, University of Zürich, Schweiz
  • 3Department of Pulmonary Medicine, LUMC, Leiden, Niederlande

Einleitung: Persistierende Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kann zu einer Gastritis und Magenkarzinom führen. Aber auch protektiven Effekt einer H. pylori Infektion in Bezug auf die Entwicklung eines allergischen Asthmas und Autoimmunerkrankungen sind beschrieben. In der vorliegenden Studie untersuchten wir den Mechanismus einer H. pylori vermittelten Immunmodulation in einem Modell allergischer Atemwegserkrankungen.

Ergebnisse: In vitro durchgeführte Ko-kulturen zeigen dass H. pylori eine LPS induzierte Aktivierung von Dendritischen Zellen (DC) inhibiert und zu einer Reprogrammierung von DCs zu einem Toleranz induzierenden Phänotyp induziert. DCs die mit H. pylori in vitro oder auch in vivo exponiert wurden induzieren keine T Zell- Effektorantworten sondern führten zur FoxP3 Expression in naive T-Zellen als Ausdruck einer regulatorischen Antwort. Die tolerogene Aktivität von H. pylori-exponierten DCs ist abhängig von IL-18 in vitro und auch in vivo. IL-18 wir dabei von den DCs gebildet und bewirkt direkt die Konversion von naiven T Zellen in regulatorische T Zellen (CD4+CD25+). Weitere in vivo Untersuchungen konnten zeigen, dass CD4+CD25+ T Zellen von infizieren IL-18-/- oder IL-18 Rc-/- Tieren, im Gegensatz zu Zellen von infizierten WT Tieren, die Entwicklung einer allergischen Atemwegserkrankung nicht inhibieren können.

Diskussion: Zusammenfassend zeigen diese Daten dass eine H. pylori induzierte Reprogrammierung von DCs einen protektiven Effekt auf die Entwicklung eines allergischen Asthmas darstellt. Dieser Mechanismus ist abhängig von IL-18.