Neuroradiologie Scan 2012; 02(02): 94-95
DOI: 10.1055/s-0032-1309322
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Voxel-basierte Morphometrie: Entorhinales Kortexvolumen korreliert mit kognitiven Fähigkeiten

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Publication Date:
11 April 2012 (online)

Untersuchungen haben nahegelegt, dass eine Korrelation zwischen lokalen Hirnvolumina und der kognitiven Funktion existiert. M. Goto et al. gingen dieser Hypothese nach und überprüften, ob ein Zusammenhang zwischen dem Volumen der grauen Hirnsubstanz und dem Ergebnis in einem Kognitionstest besteht.

An der Studie beteiligten sich 1380 Personen, die zwischen Oktober 2006 und März 2008 in der Klinik der Autoren an einem Gesundheitscheck teilnahmen. Alle Probanden unterzogen sich am gleichen Tag einem MRT des Gehirns mit einem 3-T-Gerät und einem Kognitionstest, nämlich der verbalen Skala der Wechsler Memory Scale-Revised (WMS-R). Patienten mit Hirnpathologien, wie Tumoren, Infarkten oder Blutungen, waren von der Studie ausgeschlossen. Die T1-gewichteten MRT-Aufnahmen wurden bezüglich Verzerrungseffekten korrigiert und segmentiert in graue Substanz, weiße Substanz und Liquor cerebrospinalis. Das Gesamtvolumen von grauer und weißer Substanz sowie das intrakranielle Gesamtvolumen wurden errechnet, indem der Voxelwert mit dem Voxelvolumen multipliziert und die Ergebnisse für alle Voxel aufaddiert wurden. Regionale spezifische Zusammenhänge zwischen WMS-R-Wert und grauer Hirnsubstanz errechneten die Autoren mittels Regressionsanalyse.

Insgesamt gingen 1169 gesunde Probanden (712 Männer und 457 Frauen) im Durchschnittsalter von 55,1 Jahren in die Analyse ein. Der mittlere WMS-R-Wert betrug 32,7 (8 – 50). Es fand sich dabei eine signifikante positive Korrelation zwischen dem WMS-R-Score und dem bilateralen Volumen des entorhinalen Kortex. Die Montreal-Neurological-Institute-Koordinaten im rechten entorhinalen Kortex waren x = 24,00; y = 8,00 und z = -16,00, die entsprechenden Koordinaten im linken Kortex x = -22,00; y = 2,00 und z = -16,00. Im rechten entorhinalen Kortex betrugen der T-Wert 4,75 und die Größe der Cluster 155Voxel, im linken entorhinalen Kortex lagen der T-Wert bei 4,08 und die Größe der Cluster bei 23Voxel. Eine signifikante negative Korrelation fand sich nicht.