Neuroradiologie Scan 2012; 02(02): 97
DOI: 10.1055/s-0032-1309326
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Differenzierung bei punktierten Läsionen der weißen Substanz mit der SWI-Modus-MRT möglich

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Publication Date:
11 April 2012 (online)

Mit zunehmendem Einsatz der MRT werden immer mehr hämorrhagische und ischämisch-hypoxische Läsionen in der Neonatalperiode diagnostiziert. T. Niwa et al. gingen der Frage nach, ob sich bei punktierten Läsionen der weißen Substanz, einem häufigen Befund in der Neonatalperiode, mittels Susceptibility-weighted Imaging (SWI) zwischen diesen beiden Ursachen unterscheiden lässt.

Für die Studie wurden Frühgeborene (25.-34. Gestationswoche) rekrutiert, bei denen zwischen Juni 2009 und September 2010 aus klinischer Ursache ein SWI-MRT erfolgt war. Außerdem wurden Säuglinge mit normalem Gestationsalter rekrutiert, die wegen verschiedener Probleme mittels MRT untersucht worden waren, vorwiegend aufgrund einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie. In die Analyse gingen letztlich 17 Frühgeborene und 7 Säuglinge mit normalem Gestationsalter ein, bei denen sich punktierte Läsionen der weißen Substanz fanden. Punktierte Läsionen der weißen Substanz stellen sich in der T1-Gewichtung hypodens und in der T2-Gewichtung hyperdens dar. Die Autoren verglichen in der Folge diese Läsionen im konventionellen MRT und im SWI-Modus, bei dem ein Verlust der Signalintensität auf eine Blutung hindeutet. Dabei wurde für jeden Säugling der Anteil von Läsionen mit Signalverlust berechnet.

Bei Säuglingen mit germinaler Matrix und intraventrikulärer Blutung als Primärdiagnose (n = 8) fand sich im SWI-Modus ein signifikant höherer Anteil von Läsionen mit Verlust der Signalintensität verglichen mit Säuglingen, deren Primärdiagnose eine Verletzung der weißen Substanz war (n = 14). Im Median betrugen diese Anteile 93,9 vs. 14,2 %. Bei Säuglingen, die eine Serie von MRT erhalten hatten, fand sich in einem Alter, das äquivalent zu einem normalen Gestationsalter war, eine Reduktion der Anzahl von punktierten Läsionen der weißen Substanz und/oder des Verlusts der Signalintensität im SWI-Modus. Säuglinge, die starben, zeigten in der histopathologischen Untersuchung zystische Läsionen, die mit Blutungen und einer Gliose einhergingen.