Neuroradiologie Scan 2012; 02(02): 107-108
DOI: 10.1055/s-0032-1309341
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Intrakranielle Aneurysmen: Technischer Fortschritt verbessert Ergebnisse nicht

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Publication Date:
11 April 2012 (online)

Nicht rupturierte intrakranielle Aneurysmen sind relativ häufig und werden im Gegensatz zu früher mittlerweile öfter diagnostiziert und mittels endovaskulärem Coiling oder Clipping therapiert. B. E. Zacharia et al. überprüften, ob sich dies auch im Behandlungsergebnis niederschlägt.

Die Autoren werteten hierzu Einträge einer US-amerikanischen Datenbank aus (Statewide Planning And Research Cooperative System; SPARCS), die Details zu Krankenhausentlassungen und ambulanten Behandlungen verzeichnet. Sie suchten dabei für die Zeiträume 1995 bis 2000 und 2005 bis 2007 nach Patienten, die wegen eines nicht rupturierten intrakraniellen Aneurysmas stationär behandelt worden waren. Aus den Daten ermittelten sie die Raten von Aneurysmen, die mittels endovaskulärem Coiling oder chirurgischem Clipping behandelt worden waren und analysierten die Behandlungsergebnisse, wobei sie patienten- und klinikspezifische Variablen berücksichtigten. Das Augenmerk legten sie dabei vor allem auf die zeitlichen Unterschiede zwischen den beiden Studienperioden.

Für die Periode von 1995 bis 2000 unterzogen sich 5656 Patienten mit rupturiertem oder nicht rupturiertem Aneurysma einer endovaskulären bzw. chirurgischen Behandlung, für die Periode zwischen 2005 und 2007 waren es 4056. Dabei betrugen die auf die Bevölkerung übertragenen Behandlungsraten in der 1. Periode 5,04 pro 100000, in der 2. Periode 7,02 pro 100000. Betrachtete man nur die Patienten mit nicht rupturiertem Aneurysma, stiegen die Behandlungsraten zwischen beiden Untersuchungszeiträumen von 1,79 pro 100000 auf 3,45 pro 100000 an. Bezogen auf die Behandlungsmethode unterzogen sich in der 1. Periode 20,3 % der Patienten einem endovaskulären Coiling, in der 2. Periode 57 %. Für das chirurgische Clipping betrugen die Zahlen 55,8 und 78,8 %. Der Anteil von Patienten mit einem guten Behandlungsergebnis unterschied sich dabei allerdings mit 79 vs. 81 % nicht signifikant zwischen den beiden Perioden. Für das Clipping getrennt betrachtet verschlechterte sich dieser Anteil (76,3 vs. 71,7 %), während er für das Coiling stabil blieb (89,7 vs. 87,7 %).