Gastroenterologie up2date 2012; 08(02): 89-101
DOI: 10.1055/s-0032-1309778
Ösophagus/Magen/Duodenum
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Diagnostik und Therapie der Achalasie

Daniel von Renteln
,
Thomas Rösch
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Publikationsdatum:
15. Juni 2012 (online)

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Kernaussagen

Epidemiologie und Pathogenese

  • Die Inzidenz der Achalasie beträgt in der westlichen Welt ca. 1:100 000.

  • Ätiologisch ist die Achalasie bis heute nicht abschließend geklärt, pathogenetisch liegt ihr ein Untergang inhibitorischer Nervenzellen des Plexus myentericus im unteren Ösophagussphinkter und im tubulären Ösophagus zugrunde.

Klinik und Diagnostik

  • Der Eckardt-Score erlaubt ein Abschätzen des Schweregrads der Achalasie.

  • Bei Verdacht auf eine Achalasie soll zunächst stets eine ÖGD durchgeführt werden, um andere Ursachen einer Dysphagie auszuschließen.

  • Wichtigstes diagnostisches Kriterium ist die inkomplette Relaxation des unteren Ösophagussphinkters in der Manometrie.

  • Die sog. „Sektkelchform“ in der Röntgenkontrastmitteluntersuchung mit dilatiertem tubulärem Ösophagus und engem gastroösophagealem Übergang erhärtet die Diagnose.

Therapie

  • Die medikamentöse Behandlung kommt nur zur Überbrückung bis zur definitiven Therapie oder bei ausgeprägter Multimorbidität in Frage.

  • Die Botulinumtoxin-Injektion hat eine geringe zeitliche Wirksamkeit und ist nur für Patienten mit Typ-III-Achalasie oder bei schweren Begleiterkrankungen geeignet.

  • Die endoskopische Ballondilatation und die laparoskopische Myotomie sind die Standardtherapien der Achalasie. Bei der Ballondilatation sind jedoch in der Regel wiederholte Dilatationen erforderlich.

  • Erste Ergebnisse des neuen Verfahrens der peroralen endoskopischen Myotomie sind vielversprechend, bedürfen aber der weiteren Evaluation durch kontrollierte Studien und Langzeitbeobachtung.