Zusammenfassung
Seit längerem wird ein kausaler Zusammenhang respektive eine Koinzidenz zwischen Melanom und M. Parkinson diskutiert, insbesondere nach Einführung von L-Dopa-Präparaten in der Parkinson-Therapie. Die Literatur ergibt jedoch ein widersprüchliches Bild. In der vorliegenden Studie mit 1174 Melanompatienten konnte kein gehäuftes Auftreten von malignem Melanom und M. Parkinson demonstriert werden. Nur 0,94 % der Melanompatienten wiesen einen M. Parkinson auf. Das Risiko eines Melanompatienten, an einem M. Parkinson zu erkranken, lag bei 0,77 %. Außerdem ergab sich kein Hinweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einnahme eines L-Dopa-Präparates und dem Auftreten eines Melanoms. Bei den Melanompatienten zeigte sich in Einklang mit der Literatur eine Übereinstimmung im durchschnittlichen Erstdiagnosealter, in der ausgewogenen Geschlechterverteilung, bei den Melanomsubtypen, bei den Tumordicken und der Lokalisation. Im Parkinsonkollektiv ergaben sich Tendenzen zu einem späteren Auftreten sowie zu dünneren Melanomen. Ansonsten zeigten sich bei den Parkinsonpatienten in Bezug auf Geschlechterverteilung und Lokalisation keine gravierenden Unterschiede gegenüber den ausschließlichen Melanompatienten.
Abstract
For a long time a causal relationship respectively a coincidence between melanoma and Parkinson’s disease has been discussed, especially after the introduction of L-dopa preparations in Parkinson’s therapy. However, the literature showes a conflicting picture. In the present study with 1,174 melanoma patients there is no increased incidence of malignant melanoma and Parkinson’s disease demonstrated. Only 0.94 % of melanoma patients had a Parkinson’s disease. The risk of a patient with Parkinson’s disease was 0.77 %. In addition, we found no evidence for a causal association between the use of an L-dopa preparation and the occurrence of melanoma. In the group of melanoma patients there has been demonstrated similar results as in literature, concerning age of manifestation, gender balance, distribution in melanoma subtypes, tumor thickness and location. The Parkinson’s collective has been shown tendencies to a later onset and to thinner melanomas. With regard to gender distribution and localization no significant differences compared to the exclusive melanoma patients have been demonstrated in the Parkinson’s disease group.