Zusammenfassung
Der Morbus Dupuytren ist eine in Zentraleuropa weit verbreitete Erkrankung der Palmaraponeurose, die durch eine gestörte Kollagensynthese der Fibroblasten zu knotigen und strangartigen Verhärtungen mit zunehmender Beugekontraktur eines oder mehrerer betroffener Finger führt. In Deutschland sind geschätzte 1,9 Millionen Patienten betroffen.
Bei fortgeschrittener Beugekontraktur über 30° besteht die Indikation zur chirurgischen Intervention. Neben den üblichen chirurgisch-invasiven Techniken stehen verschiedene nichtinvasive bzw. minimalinvasive Therapien zur Verfügung. Hierzu zählen die therapeutische Röntgenbestrahlung, die perkutane Nadelaponeurotomie sowie die Auflösung des Kontrakturstrangs mittels Injektion mikrobieller Kollagenase (enzymatische Lyse).
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die Pathogenese und Epidemiologie der Erkrankung sowie die konservativen und minimalinvasiven Therapieoptionen. Wir stellen die Bestrahlungstherapie, die perkutane Nadelaponeurotomie (PNF) sowie die Injektionstherapie mit mikrobieller Kollagenase vor, diskutieren die jeweiligen Chancen und Risiken und fassen unsere stadiengerechte Therapieempfehlung an Hand der gegenwärtigen Literaturlage zusammen.