Rofo 2012; 184 - VO204_9
DOI: 10.1055/s-0032-1311070

7T MRT zur Evaluation der funktionellen Morphologie der Maus-Plazenta im Vergleich zur Histologie

CC Much 1, E Solano 2, TM Ernst 1, J Yamamura 1, P Arck 2, G Adam 1, U Wedegärtner 1
  • 1Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Experimentelle Feto-Maternale Medizin, Hamburg

Ziele: Bislang ist die Begutachtung platzentarer Morphologie nur durch eine zeitintensive histomorphologische Analyse zu leisten. Ziel unserer Studie war der Vergleich einer MR-tomographischen Plazentaanalyse mit der histologischen Aufarbeitung im Mausmodell. Methode: Die MR-Bildgebung wurde an einem 7T Kleintierscanner (ClinScan, Bruker) durchgeführt. 20 Formalin-fixierte und mit Gadolinium behandelte Mausplazentas wurden mit einer T2-gewichteten 3D TSE Sequenz untersucht. 10 Plazentas wurden pränatal gestressten Mäusen (etabliertes Stress-Modell mit Lärmquelle) entnommen, 10 Plazentas stammten von Kontrolltieren. Das Plazentavolumen und Volumen der funktionellen Zonen (Junktionalzone, Labyrinth) wurde berechnet. Zum Vergleich wurden 20 Formalin-fixierte und in Paraffin eingebettete Plazentas (10 gestresst, 10 Kontrollen) durch einen Pathologen histologisch aufgearbeitet und bezüglich der funktionellen Zonen beurteilt. Unterschiede zwischen den Gruppen (Stress/Kontrolle) wurden mittels Mann-Whitney U-Test berechnet. Ergebnis: Die funktionellen Zonen der Plazenta konnten im MRT gut abgegrenzt werden. Darüber hinaus war es möglich, Veränderungen der plazentaren Zonen nach Stressexposition zu detektieren. Die gestressten Tiere zeigten eine Neigung zur Volumensteigerung des Labyrinthes gegenüber der Junktionalzone (Ratio 1,9 gestresst vs. 1,3 Kontrolle, p<0,01), während das Gesamtvolumen der Plazenta unverändert blieb. Diese Beobachtungen konnten unabhängig auch in der Histologie nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die in vitro MR-Bildgebung der Plazentamorphologie bei 7T realisierbar ist und Rückschlüsse auf die plazentare Funktion zulässt. Die Ergebnisse waren vergleichbar mit denen der zeitaufwendigen histologischen Analyse.

Keywords: Plazenta, 7T MRT, Histologie

Korrespondierender Autor: Much CC

Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

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