Rofo 2012; 184 - VO209_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311101

MR-Elastographie der Glandula parotidea: Erste Erfahrungen bei 3 Tesla

JD Busch 1, R Sinkus 2, A Albrecht 1, G Adam 1, CR Habermann 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Ecole Superieure de Physique et de Chimie Industrielles, Laboratoire Ondes et Acoustique, Paris

Ziele: Die dynamische Magnetresonanz-Elastographie (MRE) ermöglicht die dreidimensionale Rekonstruktion der viskoelastischen Parameter eines Gewebes. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung eines Versuchsaufbaus zur MRE der Ohrspeicheldrüse bei 3 Tesla. Methode: 27 gesunde Probanden (Nichtraucher, 17 Frauen, 10 Männer, Durchschnittsalter: 32 Jahre) wurden in Rückenlage mittels eines 3 Tesla Ganzkörperscanners (3T Intera; Philips Medical Systems, Best, The Netherlands) mit einer 6 Kanal SENSE-Kopfspule untersucht. Der Oszillator wurde bei allen Probanden an der linken Glandula parotidea platziert. Die angewandte Frequenz betrug 100Hz. Für die Datenakquisition wurde eine bewegungssensitive, echoplanare, transversale Spin-Echo-Sequenz (TR 301ms, TE 40ms, flip angle 90°, EPI Faktor 3, FOV 64mm, Schichtdicke: 2mm) verwendet. Es wurden fünf Schichten akquiriert. Die Akquisitionsdauer betrug 9,27min. Zusätzlich wurden 5 Probanden vor und nach oraler Stimulation mittels Zitronensaft untersucht. Die Elastizität wurde mittels des Maxwell-Modells berechnet. Zur Berechnung der Viskosität wurde das Voigt-Modell verwendet. Ergebnis: Mittels des entwickelten Versuchsaufbaus konnte bei 25 von 27 Probanden eine suffiziente Penetration der eingekoppelten Welle nachgewiesen werden. Die Amplitude der erzeugten Welle nahe dem Oszillator betrug 80 bis 100µm. Die mittlere Elastizität der untersuchten, nicht stimulierten Drüsen betrug 1,37±0,35 kPa, während die Viskosität mit 0,45±0,14Pa*s berechnet wurde. Nach oraler Stimulation wurde ein Anstieg beider Parameter nachgewiesen (1,48 kPa, 0,56Pa*s). Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit zeigt die technische Durchführbarkeit der MRE der Glandula parotidea bei 3 Tesla. Die homogenen Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, das Erkrankungen der Ohrspeicheldrüse, die zu einer Veränderungen der viskoelastischen Parameter führen, mittels der vorgestellten Technik von gesundem Gewebe zu differenzieren sein dürften.

Keywords: Speicheldrüsen, Magnetresonanz-Elastographie, 3 Tesla

Korrespondierender Autor: Busch JD

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

E-Mail: jd.busch@uke.de