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DOI: 10.1055/s-0032-1313496
Die „tertiäre“ Brustrekonstruktion mittels freiem DIEP-flap bei Kapselfibrose
Einleitung: Die Brustrekonstruktion kann mit alloplastischem Material, d.h. Mammaprothesen, oder mit autologem, d.h. körpereigenem Gewebe vorgenommen werden. Sie kann primär oder sekundär erfolgen. Beide operativen Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Die alloplastische Brustrekonstruktion birgt die Gefahr, dass sich eine Kapselfibrose mit Schmerzen, Spannungsgefühl und Formveränderungen entwickelt. Die Folge sind weitere Operationen.
Wir möchten anhand unseres Patientenkollektives zeigen, dass eine „tertiäre“ autologe Brustrekonstruktion mittels freiem DIEP-flap oder seinen Alternativen, wie dem IGAP-flap oder TMG-flap, den Betroffenen dauerhaft Beschwerdefreiheit und Ruhe verschafft.
Material und Methoden: In der Zeit von 7/2004 bis 3/2012 wurde bei 165 von 1049 Patientinnen aufgrund von Beschwerden und weiteren Symptomen die allplastische in eine autologe Brustrekonstruktion umgewandelt. Im Rahmen der Operation wurde neben der Prothese in der Regel das gesamte fibrotische Kapselgewebe reseziert und die Adhäsionen aufgelöst. In die vorhandene Prothesentasche wurde üblicherweise der freie DIEP-flap eingesetzt.
Ergebnisse: Von den insgesamt 165 freien DIEP-flaps nach Kapsulektomie ist 1 Lappen verlorengegangen. Bei 12 dieser Lappen sind revisionspflichtige (6) und nicht-revisionspflichtige (8) Komplikationen aufgetreten. So mussten Hämatome bzw. Lappenrandnekrosen revidiert werden. Serombildung bzw. Fettgewebsnekrosen führten vereinzelt zu verzögerten Heilungsverläufen. Die präoperativen Beschwerden und Symptome, bedingt durch die Kapselfibrose, waren bei über 95% der Betroffenen bereits direkt nach der Operation verschwunden und die Patientinnen mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Zusammenfassung: Die autologe Brustrekonstruktion mittels freiem DIEP-flap ist als Goldstandard zu sehen, insbesondere, wenn nach einer alloplastischen Brustrekonstruktion eine schmerzhafte Kapselfibrose auftritt.