Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A178
DOI: 10.1055/s-0032-1313544

Mikrokalkformationen als prognostisches Mittel beim mammographisch detektierten Mammakarzinom

C Wisgickl 1, A Ramaswamy 2, M Kalder 3, U Wagner 3, M Rominger 4, US Albert 3
  • 1Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Pathologie, Marburg, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Brustzentrum Regio, Marburg, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Strahlendiagnostik, Marburg, Deutschland

Zielsetzung:

Untersuchung zum Grading, Rezeptorstatus, Nachresektionsrate, Rezidivrate und Langzeitüberleben von mikrokalkassoziierten Mammakarzinomen.

Material und Methoden:

Retrospektiv wurden 94 Patientinnen mit 99 mikrokalkassoziierten Mammakarzinomen über einen medianen Zeitraum von 91 Monate nachbeobachtet. Das mediane Lebensalter bei Diagnosestellung betrug 56,0 Jahre. Für die Beurteilung des Mikrokalks wurde die Klassifikation des American College of Radiology verwendet. Die Überlebens- und Rezidivrate wurde per Patientenfragebogen oder Kontaktaufnahme mit dem Nachsorgearzt erhoben.

Ergebnisse:

Drei Patientinnen entgingen der Nachbeobachtung (lost to follow-up). Bei sechs Patientinnen konnte die Rezidivfreiheit nicht geklärt werden. Der Hormonrezeptorstatus wurde bei fünf Läsionen nicht erhoben. 36 (36,4%) Mammakarzinome waren invasiv mit einer duktalen carcinoma in-situ (DCIS) Komponente, 6 (6%) waren rein invasiv und 57 (57,6%) entsprachen einem reinen DCIS. Einer der 42 invasiven Mammakarzinome war schlecht differenziert (Grad 3). Der Rezeptorstatus war bei 6 von 94 (6,4%) Läsionen triple-negativ, bei 29 (30,9%) HER2-positiv, bei 74 (78,7%) Östrogenrezeptor und bei 63 (67,0%) Progesteronrezeptor positiv. Eine erfolgreiche erste Resektion lag bei 43 von 99 (43,4%) Mammakarzinomen vor. Die Mastektomierate betrug 26,3% (26/99 Läsionen). Die Rezidivraterate betrug 11,8% (10/85 Patientinnen), die 8-Jahresüberlebensrate 95,6% (87/91 Patientinnen). 15 Patientinnen zeigten ein lineares Kalkmuster (0 triple-negativ, 6 Grad 3, 12 rezidivfrei und keine verstorben).

Zusammenfassung:

  • Mikrokalkassoziierte Mammakarzinome zeigen eine geringe triple-negativ Rate und ein günstiges Grading der invasiven Tumorkomponente.

  • Trotz hoher Nachresektionsrate bei gewebesparender Exzision und geringer Mastektomierate war die Rezidivrate gering und das Langzeitüberleben gut.

Hinweis: Ein Autor wurde gelöscht.