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DOI: 10.1055/s-0032-1313854
Charakterisierung der Microrna-200 Familie und deren Rolle in der epithelialmesenchymalen Transition beim Gallenwegskarzinom
Einleitung: Die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten bei Gallenwegskarzinomen sind stark limitiert aufgrund des frühzeitigen invasiven und organüberschreitenden Wachstums. Es konnte für andere Karzinome gezeigt werden, dass die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) als erster Schritt der Invasion/Metastasierung durch die Familie der microRNA-200 (miR) reguliert wird. Ziel dieser Studie ist daher die Untersuchung der Rolle dieser miRs und der durch sie regulierten Transkriptionsfaktoren für den EMT-Phänotyp beim Gallenwegskarzinom.
Methodik: In neun Gallenwegskarzinomzelllinien wurden die Expressionsprofile der miR-200-Familie sowie epithelialer und mesenchymaler Marker mittels qRT-PCR bestimmt und die Zelllinien hinsichtlich ihres Wachstumsmusters (Clustering-Bildanalyse) untersucht.
Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass die Mitglieder der microRNA-200-Familie (miR-200a, -200b, -200c, -205, -141, -429) koordiniert exprimiert werden (pos. Korrelation) und dass deren Expression signifikant positiv mit dem epithelialen Marker E-Cadherin und negativ mit dem mesenchymalen Marker Vimentin auf mRNA- und Proteinebene korreliert (p<0,05). Die Expression der ZEB-Transkriptionsfaktoren als Effektoren der EMT war einerseits abhängig von dem Level der miR-200-Familie und andererseits zeigte sich ein entsprechend umgekehrter Zusammenhang mit der Expression der EMT-Marker (pos. Korrelation mit Vimentin- und negative Korrelation mit E-Cadherin-Expression, p<0,05). Die unterschiedlichen Expressionslevels der miRs in den verschiedenen Zelllinien spiegelten sich in einem clusterartigem Wachstumsmuster bei epithelial differenzierter Morphologie in vitro wider.
Diskussion: Die vorliegenden Daten zeigen, dass der EMT-Phänotyp bei Gallenwegskarzinom-Zellen eindeutig mit der differentiellen Expression der miR-200-Familie assoziiert ist. Die Rolle dieser miRs für Migration und Gewebsinfiltration der Tumorzellen wird in mechanistischen Folgeversuchen zu zeigen sein und könnte ein therapeutisches Target für neue miR-basierte Therapien darstellen.
Literatur: Gregory PA et al. Nat Cell Biol, 2008, 10: 593–601