Hatten Sie schon mal Tennisellenbogen?

Hatten Sie schon mal Tennisellenbogen?

In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie steht zum Thema Epicondylopathia radialis humeri unter Definition Folgendes [1]:

„Schmerzhafte Inflammation des Extensor carpi radialis brevis und des Extensor communis am aponeurotischen Ansatz am lateralen Epikondylus.“

Dies impliziert, dass es sich beim sogenannten Tennisellenbogen um eine Entzündung handelt. Stimmt das – und wenn ja, müsste sich dann der Patient nicht mit den typischen Entzündungszeichen präsentieren, so wie jeder von uns das schon während seiner Ausbildung gelernt hat? Ich bin verwirrt. Auch bei der Eingabe des Begriffs Tennisellenbogen bei Wikipedia gelangt man schnell zur Gesamtüberschrift Epicondylitis . Also doch eine Entzündung, vielleicht ohne die typischen Entzündungszeichen?

Ich werde Sie nicht weiter auf die Folter spannen, denn zugegebenermaßen war meine Herangehensweise eher unwissenschaftlich. Stattdessen begrüße ich Sie ganz herzlich zur 2. Ausgabe der Zeitschrift manuelletherapie mit dem Schwerpunktthema Lateraler Ellenbogenschmerz . Sicherlich bringen die 3 nachfolgenden Autoren Licht ins Dunkel, sowohl was die Terminologie, aber vor allem was die Therapie dieses Überlastungssyndroms am Ellenbogen betrifft. Neben den wissenschaftlichen Beweisen zu einer bestimmten Thematik – und da waren wir uns als Herausgeber alle einig – brauchen wir für unseren Praxisalltag insbesondere klinische Relevanz.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen, auf dass Sie die Informationen zur Diagnostik und Therapie des lateralen Ellenbogenschmerzes in Ihre klinische Arbeit integrieren können. Wenn Sie selbst Erfahrungen bei der Behandlung des Tennisellenbogens gemacht haben, lassen Sie es uns doch wissen, z. B. auf Facebook über Thieme liebt Physiotherapeuten . Wir sind gespannt!

Herzliche Grüße und einen traumhaften Sommer!

Ihr Claus Beyerlein

• Literatur

• 1 Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. (DGOOC). Leitlinie: Epicondylopathia radialis humeri. www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/033-019l_S1_Epicondylopathia_radialis_humeri_2011-09.pdf (29.03.2012)