Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2012; 44(4): 162-166
DOI: 10.1055/s-0032-1314717
Forschung
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Therapeutische Rahmenbedingungen von Bewegungsprogrammen in der pädiatrischen Onkologie

J. Beulertz
1   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin
,
W. Bloch
1   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin
,
A. Prokop
2   Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße, Kinderonkologie/-hämatologie
,
F. T. Baumann
1   Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Dezember 2012 (online)

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Zusammenfassung

In der Versorgung krebskranker Kinder und Jugendlicher finden sich bislang nur wenige bewegungstherapeutische Programme, obwohl die Bewegungsförderung vor allem in der pädiatrischen Onkologie von besonderer Bedeutung ist. Erste Erfahrungen können bereits Hinweise in Bezug auf die therapeutischen Rahmenbedingungen, die Sportprogramme in der pädiatrischen Onkologie aufweisen sollten, geben.

Zunächst spielt es eine entscheidende Rolle, altersgerechte Inhalte zu wählen und die Familie in das Programm zu integrieren. Weiterhin müssen Alternativen für Kinder und Jugendliche, die nicht am Programm teilnehmen können, geschaffen werden und eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist dringend erforderlich. Außerdem sollte die Bewegungsförderung sowohl zielgerichtet als auch individualisiert sein und gleichzeitig ein intensives Gruppenerleben ermöglichen.

Insgesamt kann somit der Übergang von der Klinik in den Alltag, in die Familie sowie in Schule und Sportverein erleichtert und durch die Förderung eines aktiven Lebensstils die Qualität des Überlebens verbessert werden.

Summary

Therapeutic exercise programs for childhood cancer patients are still rare, although physical activity is particularly important in pediatric oncology. First experiences give initial indications in terms of therapeutic conditions that exercise programs in pediatric oncology should comply with.

Therapeutic exercise programs should contain age-appropriate exercises and integrate the entire family into the program. Furthermore, alternatives for children that are not able to participate regularly in the program must be available and a close cooperation with the treating physician is particularly important. In addition, therapeutic exercise programs must be targeted and individualized, but at the same time allow an intensive group experience.

Overall, these programs facilitate the transition after intensive medical treatment back to everyday-life, family and friends as well as school and sports and promote an active lifestyle to improve the quality of survival.