Zeitschrift für Komplementärmedizin 2012; 4(3): 1
DOI: 10.1055/s-0032-1314978
Editorial
Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart · New York

Sportheilkunde

Dominik Irnich
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Publication Date:
29 June 2012 (online)

Wer kennt nicht den Spruch „Sport ist Mord“? Und wie immer bei geflügelten Wörtern ist ein Stück Wahrheit dabei. Uns ist bekannt, dass der Hochleistungssport tragische Opfer produziert, seelisch oder körperlich. Das ist der Preis für das Ringen um den Lorbeerkranz, Ruhm, Ehre und Geld.

Gesellschaftlich relevant wird es, wenn wir den Freizeitsport als Abbild einer leistungsorientierten Gesellschaft auffassen.

Tote bei Bergläufen, massenhafte Laufverletzungen bei lebenslang Untrainierten, die im mittleren Alter auf den New-York-Marathon trainieren, Muskelfaserrisse, wenn das Altern mit Gewichtstemmen im Fitnessstudio aufgehalten werden soll.

Fit und sportlich ins Alter, bis die Kniescheibe kracht, ist die Devise. Das füllt nicht nur die Wartezimmer der Ärzte, sondern auch die Kassen der Freizeitsport- und „Jugendlichkeitsindustrie“.

Natürlich geht es auch gediegener, z. B. mit „Power-Yoga“. Aber ist nicht das, was wir unter „Power“ verstehen, und Yoga ein vollständiger Widerspruch?

Ist aber egal, weil schon wieder out. Jetzt kommt „Zumba“, das gibt noch den gewissen Sex-Appeal.

All das können wir unter Sport verstehen.

Aber darum wollen uns in diesem Heft nicht kümmern. Uns geht es um den Sport als Medizin, um die Sportmedizin, und vor allem um Sport und Bewegung als Naturheilkunde.

Bevor Sie aber in die Praxis- oder Wissensbeiträge gehen, empfehle ich Ihnen den Refresher zum Doping vom Doping-„Pabst“. Es ist wichtig, dass wir beim Thema Doping auf dem Laufenden sind.

Dann erzählt uns Martin Hofmeister kurzweilig die Geschichte des Medikaments Bewegung und zieht einen einfachen Schluss für die heutige Zeit.

Es folgt ein heißes Eisen: Sport in der Onkologie. Deshalb haben Stephanie Otto und Kollegen ihren Beitrag auch „Anspruch und Wirklichkeit – Sporttherapie in der Onkologie“ genannt. Gut, dass sie uns den nötigen universitären Hintergrund bieten.

Diese Kompetenz haben wir auch beim nächsten Beitrag zum wichtigen und schwierigen Thema Sport und Ernährung. Aloys Berg und Kollegen geben Ihnen fundierte und konkrete Hinweise für die Ernährungsberatung des Breitensportlers. Geht es um den Leistungssport, spielen auch Mikronährstoffe eine Rolle, wie Uwe Gröber ausführlich dargestellt. Hohen Praxisbezug hat der Beitrag zur Akupunktur in der Sportmedizin. Er ist auch für Nichtakupunkteure ergiebig.

Vervollständigt wird das Heft mit dem Heilpflanzenportrait. Natürlich ist es im Schwerpunktheft Sportmedizin die altbekannte Arnika.

Zwei Namen prägen dieses Heft: Frau Dr. Veronica Carstens, kürzlich verstorbene Grande Dame und Stifterin der Homöopathie, wird von meinem zkm-Herausgeberkollegen Andreas Michalsen geehrt.

Und Brigitte Ausfeld-Hafter emeritiert als Dozentin für Akupunktur/TCM an der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin KIKOM an der Universität Bern.

Danke, liebe Brigitte, für Deine Pioniertaten!

Viel Freude und ein bisschen Stolz sind auch dabei, wenn der Nachfolger, Dr. Johannes Fleckenstein, aus der eigenen Abteilung kommt. Viel Glück, lieber Johannes!

Bleiben Sie beweglich!

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Dominik Irnich