Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72(8): 705-707
DOI: 10.1055/s-0032-1315062
GebFra HandsOn
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benigne Tumoren. Myome – Entstehung, Diagnostik und Klinik

Andreas Müller
,
Falk Thiel
,
Helge Binder
,
Reiner Strick
,
Ralf Dittrich
,
Peter Oppelt
,
Matthias W. Beckmann
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. August 2012 (online)

Hintergrundwissen

Myome sind die häufigsten soliden Tumoren der Frau. Sie sind meist hormonabhängig und durch ein gutartiges Wachstum charakterisiert. Bei ca. 20–40 % aller Frauen über 30 Jahre finden sich Myome des Uterus (s. auch [Tab. 1]). In Deutschland sind Myome und die mit ihnen assoziierten Probleme der Grund für ein Drittel aller durchgeführten Hysterektomien.

Tab. 1 Risikofaktoren für die Entstehung uteriner Myome.

Kriterium

Risikoerhöhung

SERM: selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren; OCP: Oral Contraceptive Pill; HT: Hormontherapie

frühe Menarche

+

Nulliparität

+

Zyklusstörungen

+

Alter (späte reproduktive Phase)

+

Adipositas

+

afroamerikanische Herkunft

+

SERM

?

OCP

?

HT

?

Merke

Durch ihre Hormonabhängigkeit stellen Myome hauptsächlich ein Problem der Frau im reproduktiven Alter dar.

Im Vordergrund stehen Blutungsstörungen, Schmerzen und Druckgefühl sowie Störungen im Rahmen der Reproduktion. Letztere äußern sich in Aborten, Sterilität und dem vermehrten Auftreten von Pathologien im Verlauf einer Schwangerschaft. Entscheidend ist die Lage und Größe der Myome, wobei v. a. submuköse und intramurale Myome eine Rolle zu spielen scheinen.

Merke

Eine längere reproduktive Lebensphase gilt als ein Hauptrisikofaktor für die Myombildung.