Zentralbl Chir 2013; 138(S 02): e131-e133
DOI: 10.1055/s-0032-1315176
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HPV-assoziiertes Plattenepithelkarzinom des Rektums bei einer HIV-positiven Patientin – eine seltene Differenzialdiagnose

HPV-Related Squamous Cell Carcinoma of the Rectum in an HIV-Positive Patient – A Rare Differential Diagnosis
N. Konieczny
1   Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
C. Schwarze-Zander
2   Medizinische Klinik und Polikinik I, Universitätsklinikum Bonn
,
A. Hausen
2   Medizinische Klinik und Polikinik I, Universitätsklinikum Bonn
,
A. Beissel
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn
,
C. Meyer
4   Radiologische Klinik, Universitätsklinikum Bonn
,
J. Rockstroh
2   Medizinische Klinik und Polikinik I, Universitätsklinikum Bonn
,
J. C. Kalff
1   Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
D. Pantelis
1   Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Dezember 2012 (online)

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Anamnese

Eine 58-jährige kenianische Patientin, die seit 35 Jahren in Deutschland lebt, stellte sich aufgrund persistierender Hämatochezien in unserer chirurgischen Klinik vor. Bei der Patientin ist seit 2001 eine HIV-Infektion im Stadium CDC B3, definiert durch eine stattgehabte oropharyngeale Candidainfektion, bekannt. Unter hochaktiver antiretroviraler Therapie war die Patientin bei bekannten HIV-Resistenzmutationen zum Zeitpunkt der Vorstellung niedrig virämisch und weiterhin immunkompromitiert (HI-Viruslast 284 Kopien/ml, CD4-T-Helferzellen 12 % und 239 abs.). Die Patientin hatte im Rahmen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen 2005 einen unauffälligen Ileokoloskopiebefund gehabt, auch waren die halbjährlichen gynäkologischen Kontrollen ohne pathologischen Befund gewesen. Insbesondere waren bei der Patientin keine genitalen oder analen Kondylome bekannt. Die Patientin war in einem sehr guten Allgemeinzustand, eine Gewichtsabnahme wurde verneint und es lag keinerlei abdominelle Schmerzsymptomatik vor. An Vorerkrankungen waren darüber hinaus ein Diabetes mellitus Typ 2 sowie rezidivierende Axillarabszesse beidseits bekannt.