Zeitschrift für Komplementärmedizin 2012; 4(5): 44-45
DOI: 10.1055/s-0032-1315313
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Vier Fachleute – vier Behandlungsstrategien – Behandlungsstrategien bei Heuschnupfen

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Publication Date:
12 October 2012 (online)

Heilfasten

Eine erneute Hyposensibilisierung wird von Allergologen generell abgelehnt. Ich würde zu einer präsaisonalen mittels GRAZAX® (pro Tablette 75 000 standardisierte Qualitätseinheiten aus Gräserpollen von Wiesenlieschgras) raten.

Diagnostik: Biografische Anamnese mit Eingehen auch auf Details (auch wenn vom Patienten verneint). Dazu auch Frage nach Ortswechseln und damit evtl. verbundenen Umweltveränderungen. Eingehendere Ernährungsanamnese (z. B. Fast Food, Industrieprodukte, künstliche Süßstoffe?) sowie Prüfen eines Dermografismus. Nach Erheben eines klinischen Status werden sämtliche relevanten Parameter, u. a. großes Blutbild, Immunglobuline E/G/A/M sowie Diaminooxidase, untersucht. Überprüfung der Allergensensitivität oder -reagibilität (inhalative und andere Allergene, letztere per Pricktest – auch wenn anamnestisch früher schon durchgeführt); Anti-Gliadin-, Endomysium- und Gewebs-Transglutaminase-Ak, selbst wenn kein klinischer Hinweis besteht, sicherheitshalber mitbestimmen. Störfeldsuche, u. a. Zähne. Untersuchung auf intestinale Mikroökologie (Darmgesundheit): wichtig nach vorhergehenden antibiotischen Behandlungen (Stichworte Leaky Gut, darmassoziiertes Immunsystem). Zu bedenken: Auch die permanente Einnahme von Protonenpumpenhemmern hat u. U. einen langfristig nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die intestinale Mikroökologie (und damit auf das darmassoziierte Immunsystem) und sollte in die Beurteilung mit einfließen.

Therapeutisches Vorgehen: Je nach Ergebnis der Diagnostik und der klinischen Situation:

  • Allergenkarenz: Heilfasten nach Dr. Buchinger v. a. präsaisonal über mind. 3 Wochen; ab dann regelmäßig jährliches präsaisonales Heilfasten.

  • Ernährungsänderung: weniger Fleisch/Geflügel; auch Fast Food/Convenience-Produkte mindern oder meiden. Überlegungen/Beratung bezüglich vegetarischer Ernährung; Kreuzallergene in der Ernährung beachten. Ggf. zusätzlich histaminarme Ernährung.

  • Darmsanierung im Rahmen eines Heilfastens (immunologische Wirksamkeit mikrobiologischer Präparate).

  • Symptombezogene Komplexmittelhomöopathie

  • Klassische Akupunktur nach den Regeln der TCM – ggf. auch Laser-Akupunktur (Akupunktur).

  • Ordnungstherapie; evtl. MBSR nach Jon Kabat-Zinn.

  • Unspezifische Reiztherapie (Kneipp), z. B. während eines Heilfastens (Umstimmung).

  • Eigenblutbehandlung (Eigenbluttherapie)

  • Klimakur während der Saison (beseitigt aber nicht die Allergie selbst), dient der Erholung. Insbesondere nach Etagenwechsel (Asthma). Küsten-/Insel- oder Mittel-/Hochgebirgsklima. Stabilisierung und Funktionsverbesserung der betroffenen Organe.

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Dr. Andreas Buchinger
 
  • Zum Weiterlesen

  • Wullinger M, Fatrai A. Allergiebehandlung mit chinesischer Medizin. München: Urban & Fischer; 2007