Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13(3): 114
DOI: 10.1055/s-0032-1315404
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Forschungswerkstatt Palliativversorgung – „Forschung ist ja gar nicht nur anstrengend und trocken!“

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Publication Date:
23 May 2012 (online)

Die erste Woche „Forschungswerkstatt Palliativversorgung“ ging am 16. März zu Ende. 14 Teilnehmer aus unterschiedlichen Berufsgruppen wie Medizin, Pflege, Psychologie und Pädagogik nahmen an dem neu eingerichteten Kurs am Kinderpalliativzentrum in Datteln teil. Die praktisch tätigen, aber in Forschungsfragen unerfahrenen Kursteilnehmer beschäftigten sich in der ersten Woche mit ganz konkreten Fragen, die sich aus ihrem praktischen Arbeitsalltag in palliativen Einrichtungen ergaben. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir als Praktiker Forschung so viel Spaß machen und so viel bringen kann“, war eine durchgehende Erfahrung dieser ersten Veranstaltungswoche.

Die Teilnehmer der Forschungswerkstatt. (Bild: M. Firnau, Datteln.)

Die Forschungswerkstatt Palliativversorgung hat das Ziel, Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln und die Teilnehmer bei der Durchführung eines eigenen Forschungsprojektes zu begleiten und zu unterstützen. Der besondere Reiz liegt darin, dass Vorerfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten für die Teilnahme an diesem Kurs nicht erforderlich sind. Der Theorieunterricht ist so gestaltet, dass die Teilnehmer das notwendige Wissen selbst erarbeiten sollen.

Die zu bearbeitenden Inhalte ergaben sich aus dem konkreten, klinischen Alltag der Kursteilnehmer. Denn in der Versorgung stößt man immer wieder an die Grenzen seines Wissens: Es ergeben sich Fragen, die sich weder im persönlichen Fachgespräch, noch aus Büchern, Zeitschriften oder dem Internet beantworten lassen, weil sie bislang nicht erforscht wurden. Die Themen der Werkstatt sind daher mannigfaltig und reichen von der Evaluation von Weiterbildungsveranstaltungen bis hin zur Beschreibung des speziellen Versorgungsbedarfs bei Palliativpatienten.

Insgesamt erstreckt sich der Kurs über 18 Monate. In dieser Zeit finden vier Kurswochen in Datteln statt. In der ersten Woche haben sich die Teilnehmer zunächst damit befasst, ein relevantes und innovatives Forschungsthema zu finden. Zudem wurden methodische Grundlagen vermittelt, so dass die Teilnehmer bereits zum Ende der ersten Woche vorläufige Projektskizzen ausarbeiten konnten.

In den kommenden Kurswochen lernen die Teilnehmer, wie Daten erhoben und ausgewertet werden und wie man ein Manuskript verfasst. Parallel wird das eigene Forschungsprojekt weiter vorangebracht. Die Teilnehmer werden dabei von jeweils einem Mentor betreut.

Die Forschungswerkstatt Palliativversorgung der Universität Witten / Herdecke wird von der Robert Bosch Stiftung umfangreich gefördert. Kooperationspartner des Projekts sind die Professoren Lukas Radbruch und Friedemann Nauck.

Julia Wager, Datteln
Hanno Weinert-Sprissler, Haan