Aktuelle Urol 2012; 43(03): 144
DOI: 10.1055/s-0032-1315662
Tipps und Tricks
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der "Hegar-Test" erleichtert das Auffinden eines dystopen suburethralen Bandes

Andreas Wiedemann
,
Jacek Kociszewski
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Publication Date:
25 May 2012 (online)

Häufig ist das intraoperative Lokalisieren eines dystopen, obstruktiv wirkenden oder in die Harnröhre arrodierten TVT- oder TOT-Bandes schwierig. Hier hat sich ein einfacher Trick bewährt, um aufwendige, teilweise traumatisierende Präparationen zu vermeiden.

Meist gelingt die ungefähre Ortung des TVT- oder TOT-Bandes mit der Introitus-Sonografie. Bei der Freilegung vor der Banddurchtrennung oder –resektion ist es jedoch oft schwierig, Kontakt zum Band herzustellen. Um die Palpation zu erleichtern, wird die Harnröhre mit einem Hegarstift armiert und nach kontralateral und kaudal angespannt: zur Lokalisation des rechten Schenkels nach 5 Uhr bzw. des linken Schenkels nach 7 Uhr. Der palpierende Finger der anderen Hand kann nun im "Spiel" des Hegar-Stiftes zwischen "locker" und "gespannt" das Band als derbe, querverlaufende Struktur tasten. Ggf. gelingt es sogar, das Band derart angespannt ohne Freipräparation mit einem Messer durch die Vaginalwand zu durchtrennen. Der Erfolg lässt sich sofort mit dem "Hegar-Test" kontrollieren: Wurde das Band komplett durchtrennt, kann es nicht mehr getastet werden.

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Abb. 1 Anspannen eines dystopen TVTBandes nach links kaudal zur Palpation rechts.(Zeichnung: Ziegler + Müller, Kirchentellinsfurt)

Dr. Andreas Wiedemann, Witten
Dr. Jacek Kociszewski, Hagen