Aktuelle Kardiologie 2012; 1(02): 92-93
DOI: 10.1055/s-0032-1316405
Kongress-Spotlights
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ACC 2012, Chicago – Spotlights 12. ACC Chicago

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Publication Date:
18 June 2012 (online)

Bei einem Kongress wie dem des American College of Cardiology (in diesem Jahr in Chicago), ist es bei mehr als 30 Parallelsitzungen nahezu unmöglich, immer "die" wichtigste Präsentation mitzuerleben. Dieser kurze Bericht ist daher sehr individuell und auf die Schwerpunkte der Verfassers bezogen. Ganz kann dabei jedoch nicht auf einen Blick auf wichtige Studien (die entsprechend kommentiert werden, um den oberflächlichen Eindruck etwas zu erleuchten) verzichtet werden.

Das Zeug zur Revolution der Behandlung von Patienten in der Sekundärprävention nach stattgehabten ischämischen Ereignissen (aber auch ggf. zur erneuten Kostenexplosion) haben sicher die Daten der TRA 2°P-TIMI 50-Studie. In die Studie wurden 26 449 stabile Patienten aus 32 Ländern mit Z. n. einer Atherothrombose aufgenommen. Die Studienteilnehmer wurden über 3 Jahre neben der Standardtherapie (inklusive ASS und einem Thienopyridin), mit dem neuen Thrombinrezeptor-Antagonisten Voraxapar oder Placebo behandelt. In der Verumgruppe gab es zwar signifikant mehr Blutungen (moderate oder schwer, TIMI clinically significant, TIMI Non-CABG major, intracranial), aber keinen Unterschied gegenüber Placebo bei tödlichen Blutungen. Eindrucksvoll bei dieser großen Zahl von Patienten ist aber der primäre Wirksamkeitsendpunkt, der unter Voraxapar 9,3 % an MACE (kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt oder Apoplex) zeigte, unter Placebo 10,5 %. Auch in nahezu allen größeren Subgruppen war Voraxapar im Vorteil (‣ Tab. [ 1 ]).