RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0032-1316480
Pssst ... AINS-Secrets! – Heute aus der Intensivmedizin
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Juni 2012 (online)
Sonntag 03:30 Uhr: Der Bereitschaftsarzt der Anästhesie Olaf F. wird durch einen Reanimationsalarm aus dem Schlaf gerissen: „Station 5 leblose Person“. Rasch zieht er seine Kleidung an und hetzt zur Station. Ein 73-jähriger Patient liegt zyanotisch im Bett; die Schwester hat bereits mit den Reanimationsmaßnahmen begonnen. Sie berichtet, dass der Patient sie ins Zimmer gerufen habe und angab, starke Schmerzen in der Brust zu haben. Direkt danach sei er bewusstlos geworden. Dr. F. beginnt, den Patienten suffizient mit Maske zu beatmen und lässt durch das nachfolgende Anästhesie-Team ein EKG und die Sauerstoffsättigung anschließen sowie die Intubation vorbereiten. Im EKG zeigt sich ein Kammerflimmern, das nach dem ersten Zyklus der Reanimationsmaßnahmen defibrilliert wird – zu einer Konversion kommt es jedoch nicht.
Der Atemweg des Patienten soll nun mittels Tubus gesichert werden – doch bei der Einstellung mit dem Laryngoskop sieht Dr. F. nur die Epiglottis (Cormack und Lehane Grad III). Trotz Führungsstab gelingt es ihm nicht, den Tubus zu platzieren. Nach erneuter Beatmung und Optimierung der Lagerung im Sinne einer verbesserten Jackson-Position versucht er es ein 2. Mal und er kann den Tubus „blind“ problemlos platzieren. Bei direkt folgender Auskultation sind die Lungen frei und es ist ein gleichseitiges Atemgeräusch zu hören. Nach Gabe von 3 mg Adrenalin i. v. und erneuter Defibrillation konvertiert der Patient in einen tachykarden Sinusrhythmus. Nach weiterer Stabilisierung wird der Patient analgosediert auf die Intensivstation verlegt. Dort wird neben einem arteriellen Zugang auch ein Kühlkatheter zur Initiierung einer milden Hypothermie über 24 Stunden angelegt.
-
Literaturverzeichnis
- 1 Reith S, Marx N. Therapeutische Hypothermie nach Reanimation. Dtsch Med Wochenschr 2010; 135: 2355-2360
- 2 Storm C et al. Mild hypothermia treatment in patients resuscitated from non-shockable cardiac arrest. Emerg Med J 2012; 29: 100-103
- 3 Nagao K. Therapeutic hypothermia following resuscitation. Curr Opin Crit Care 2012; 18: 239-245
- 4 Giannitsis E et al. Analytical validation of a high-sensitivity cardiac troponin T assay. Clin Chem 2010; 56: 254-261
- 5 Reichlin T et al. Early diagnosis of myocardial infarction with sensitive cardiac troponin assays. N Engl J Med 2009; 361: 858-867
- 6 Nagurney JT et al. The sensitivity of cardiac markers stratified by symptom duration. J Emerg Med 2005; 29: 409-415
- 7 Rohrig S et al. Ultraschalleinsatz in der AINS und Curriculum „Anästhesie Fokussierte Sonografie“ der DGAI, Modul 5: Thorakoabdominelle Sonografie. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2011; 46: 772-781
- 8 Borasio P, Ardissone F, Chiampo G. Post-intubation tracheal rupture. A report on ten cases. Eur J Cardiothorac Surg 1997; 12: 98-100
- 9 Minambres E et al. Tracheal rupture after endotracheal intubation: a literature systematic review. Eur J Cardiothorac Surg 2009; 35: 1056-1062
- 10 Massard G et al. Tracheobronchial lacerations after intubation and tracheostomy. Ann Thorac Surg 1996; 61: 1483-1487
- 11 Chen EH et al. A case of tracheal injury after emergent endotracheal intubation: a review of the literature and causalities. Anesth Analg table of contents 2001; 93
- 12 Sippel M et al. Tracheal rupture after endotracheal intubation: experience with management in 13 cases. Thorac Cardiovasc Surg 2006; 54: 51-56
- 13 Marty-Ane CH et al. Membranous tracheal rupture after endotracheal intubation. Ann Thorac Surg 1995; 60: 1367-1371
- 14 Conti M et al. Management of postintubation tracheobronchial ruptures. Chest 2006; 130: 412-418
- 15 Jougon J et al. Conservative treatment for postintubation tracheobronchial rupture. Ann Thorac Surg 2000; 69: 216-220