Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P71
DOI: 10.1055/s-0032-1318592

Zur Relevanz von Mikrometastasen in Sentinel Lymphknoten bei Mammakarzinomen

R Fricker 1, T Rink 2, H Fitz 3, S Häusler 4, S Blasius 3, T Müller 1
  • 1Frauenklinik, Klinikum Hanau GmbH
  • 2Institut für Nuklearmedizin, Klinikum Hanau GmbH
  • 3Institut für Pathologie, Klinikum Hanau GmbH
  • 4Universitäts-Frauenklinik Würzburg

Zielsetzung:

Unter dem Aspekt einer weiteren Reduktion der operativen Radikalität wird der Stellenwert der axillären Lymphonodektomie (ALNE) bei positivem Wächterlymphknoten (SN+) zunehmend kritisch beurteilt. Eine ALNE bei Nachweis von Mikrometastasen wird nicht mehr empfohlen, bei weniger als 3 SN+ kann geg. eine ALNE unterbleiben. Allerdings werden in der Literatur bei mikrometastatisch befallenem SN in 7–33% axilläre Makrometastasen beschrieben.

Material und Methode:

852 Patientinnen (Pat) mit Mammakarzinom und Wächterlymphknotenextirpation (SNB) wie vorbeschrieben (Zweitagesprotokoll, cN0, Radioaktiv- und Blaumarkierung), 9/1998–8/2011; nuklearmedizinische und pathologische Diagnostik sowie operative Therapie am Klinikum Hanau, ALNE (≥10 LK) bei SN+ immer, ALNE bei SNi+ und SNmic nach entsprechender Beratung bei Zustimmung der Pat.

Ergebnisse:

Durchschnittliche Anzahl entfernter SN: 2,8 (min. 1, max. 15)

Anzahl Pat mit SN -: n=629 (73,8%)/SNi+: n=8 (0,9%)/ SNmic: 44 (5,2%)/SN+: 170 (20%)

SNmic: 38 x ALNE – (92,7%), 3 x ALNE + (2×1 mic, 1×1 LK+)(7,1%), 3 x ALNE nicht durchgeführt (6,8%)

Zusammenfassung:

Bei Pat mit mikrometastatisch befallenem SN fanden wir tatsächlich nur bei 7,1% (3/41) Metastasen nach ALNE. In keinem Fall wurden mehr als 3 befallene LK beschrieben, 2 Pat zeigten sogar lediglich eine weitere Mikrometastase.