Z Gastroenterol 2012; 50(11): 1142-1143
DOI: 10.1055/s-0032-1319009
Forschung aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leberzirrhose – Prävention von Komplikationen unzureichend

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Publication Date:
14 November 2012 (online)

Kanwal et al. hatten Qualitätsindikatoren für die medizinische Betreuung von Patienten mit Leberzirrhose und Aszites entwickelt. Jetzt überprüften sie damit die Güte der Versorgung und fanden Mängel vor allem bei der vorbeugenden Behandlung.

Gastroenterology 2012; 143: 70–77

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Laut Kanwal et al. ist lässt die Prävention von Komplikationen der Leberzirrhose zu wünschen übrig. So erhält beispielsweise weniger als ein Drittel der Patienten die empfohlene Antibiotikaprophylaxe nach spontan bakterieller Peritonitis. Im Bild: Aszites mit Binnenechos in der Sonografie bei spontan bakterieller Peritonitis (Bild: Jechart G, Messmann H. aus: Internistische Intensivmedizin. Hrsg.: Haverkamp W, Herth F, Messmann H. Thieme Verlag, 2009).

Die angewandten Qualitätsindikatoren (QI) waren: Parazentese bei neu aufgetretenem Aszites, Parazentese während eines Krankenhausaufenthaltes wegen eines Aszites oder einer hepatischen Enzephalopathie, Zellzählung im Aszites, Behandlung einer spontanen bakteriellen Peritonitis (SBP), Sekundärprophylaxe einer Peritonitis, Primärprophylaxe einer Peritonitis bei gastrointestinaler Blutung oder niedriger Proteinkonzentration im Aszites und die Verordnung von Diuretika. Von insgesamt 1650 Patienten mit Leberzirrhose erfüllten 774 mindestens 1 QI. Sie waren überwiegend männlich und durchschnittlich 54,7 Jahre alt. 43% hatten eine chronische Hepatitits C, in 37% der Fälle bestand ein Alkoholabusus und bei 1,2% war eine Hepatitis B Ursache der Erkrankung. Die häufigsten Komplikationen waren ein Aszites (84,2%), eine hepatische Enzephalopathie (33,5%) und Varizenblutungen (16,7%). Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 2,5 Jahre.