Z Gastroenterol 2012; 50(11): 1143-1144
DOI: 10.1055/s-0032-1319010
Forschung aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ösophaguskarzinom – Minimalinvasive oder offene Ösophagektomie?

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Publikationsdatum:
14. November 2012 (online)

Die Inzidenz des Ösophaguskarzinoms hat in den vergangenen 2 Jahrzehnten global um 50% zugenommen. Als einzige kurative Behandlungsoption gilt die chirurgische Resektion mit radikaler Lymphadenektomie, die normalerweise im Anschluss an eine neoadjuvante Chemotherapie oder Radiochemotherapie durchgeführt wird. Da es im Rahmen einer offenen Ösophagektomie häufig zu pulmonalen Komplikationen kommt, sind S. S. A. Y. Biere et al. in einer Studie der Frage nachgegangen, ob eine minimalinvasive Ösophagektomie für die Patienten vorteilhafter ist.

Lancet 2012; 379: 1887–1892

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Bezüglich pulmonaler Infektionen und der Krankenhausverweildauer scheint ein minimalinvasives Vorgehen der offenen Ösophagektomie beim Ösophaguskarzinom überlegen zu sein. Im Bild: Verruköses Plattenepithelkarzinom des Ösophagus mit bizarren polypösen weißlichen Veränderungen der Schleimhaut (Bild: Seitz G. aus: Gastroenterologie. Hrsg.: Riemann JF, Fischbach W, Galle PR et al. Thieme Verlag, 2008).

Die randomisierte, kontrollierte „Open-Label“-Studie fand zwischen Juni 2009 und März 2011 an 5 Studienzentren in den Niederlanden, Spanien und Italien statt. Patienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren mit resektablem Ösophaguskarzinom bzw. Tumoren des gastroösophagealen Übergangs wurden randomisiert und unterzogen sich entweder einer offenen transthorakalen oder minimalinvasiven transthorakalen Ösophagektomie. Als primäres Outcome wählten die Autoren das Auftreten von pulmonalen Infektionen während der ersten 2 Wochen nach der Operation und während des gesamten Krankenhausaufenthalts. Zudem wurden die Dauer des Krankenhausaufenthalts, die 30-Tage-Mortalität sowie die Krankenhausmortalität erfasst.