Zusammenfassung
Ziel der Studie:
Im Rahmen der Studie „Möglichkeiten und Grenzen häuslicher Palliativversorgung“ fand
eine Befragung von Hausärzten zu ihrer subjektiven Sicht auf die häusliche Palliativversorgung
statt. Den Schwerpunkt bildeten dabei verschiedene Parameter der häuslichen Versorgung,
die Rolle der pflegenden Angehörigen sowie belastende und förderliche Faktoren für
die Hausärzte.
Methodik:
Mithilfe der Ergebnisse aus 9 qualitativen Leitfadeninterviews wurde ein Fragebogen
zusammengestellt, der postalisch an alle Hausärzte im Umkreis von 50 km verschickt
wurde (N=427). Für die Auswertung lagen vollständig ausgefüllte Fragebögen von N=89
Hausärzten vor. Mithilfe 5-stufiger Likert-Skalen und offenen Fragen wurden Aussagen
zu verschiedenen Bereichen der ambulanten Palliativarbeit erhoben.
Ergebnisse:
Die Überforderung der pflegenden Angehörigen, die inadäquate Honorierung und der eigene
Zeitdruck waren für die Hausärzte die hinderlichsten Faktoren bei der häuslichen Versorgung
von Palliativpatienten. Demgegenüber schätzten sie eine gute Schmerz- und Symptomkontrolle,
eine hohe Patientenzufriedenheit sowie eine gute Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst
und anderen an der Pflege Beteiligten als förderliche Faktoren für eine ambulante
Palliativversorgung ein.
Schlussfolgerungen:
Um die zeitliche Überforderung der Hausärzte zu mindern und die psychosoziale Belastung
der pflegenden Angehörigen mehr in den Blickpunkt zu rücken, sollte der Ausbau von
nichtmedizinischen Angeboten gefördert werden, wie beispielsweise ambulante Hospizdienste
oder konsiliarische Betreuungsformen von Psychologen und Seelsorgern.
Abstract
Goal of the Study:
In the study “possibilities and limits of ambulatory palliative care” there was a
survey with family doctors about their own subjective views of ambulatory palliative
care. The different parameters of home care, the role of caring relatives as well
as burdening and supporting factors for family doctors occupied the focus in these
interviews.
Methods:
With the help of the results from 9 qualitative interviews, a questionnaire was compiled
and sent by post to all family doctors within 50 km (N=427). For analysis questionnaires
were available from N=89 family doctors. Statements about various areas of outpatient
palliative work were collected with Likert scales and open questions.
Results:
The personal overloads of the care-giving relatives, the inadequate payment and their
own time pressures for the family doctors were the main obstacles in home care of
palliative patients. On the other hand the family doctors considered as supporting
factors for an ambulatory care: a good pain and symptom management, a high satisfaction
of the patients and a good teamwork between the caring service and other people taking
part in the care.
Conclusion:
In order to minimise the time overload of family doctors and to focus the psycho-social
distress of the caring relatives the expansion of non-medical offers should be supported,
e. g., ambulatory hospice services and consultative forms of care by psychologists
and religious personnel.
Schlüsselwörter
häusliche Palliativversorgung - Hausarzt - Krebspatienten
Key words
ambulatory palliative care - family doctor - cancer patients