RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0032-1321754
Zufriedene Hausärzte und kritische Pflegende – Probleme der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Versorgung zu Hause lebender Menschen mit Demenz
Satisfied General Practitioners and Critical Nursing Staff – Problems of Interprofessional Cooperation in the Home Care of Dementia PatientsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. August 2012 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Studie:
Erfassung der Gestaltung und Beurteilung des Kooperationsprozesses zwischen Hausärzten und Mitarbeiterinnen ambulanter Pflegedienste bei der Versorgung von Demenzpatienten aus Sicht der Akteure.
Methodik:
schriftliche standardisierte Befragung von Mitarbeiterinnen ambulanter Pflegedienste und von Hausärzten in Hamburg.
Ergebnisse:
Die Zusammenarbeit wird von beiden Seiten überwiegend als gut und gewinnbringend eingeschätzt. Die Bewertung der Hausärzte ist dabei durchgehend positiver als die der Pflegekräfte. Gemeinsame Besprechungen über die Versorgung finden selten statt. Ihre Häufigkeit wird dennoch von Hausärzten häufiger als ausreichend angesehen als von Pflegekräften. Obwohl insgesamt unzufriedener über die Qualität der Zusammenarbeit, wenden die Pflegekräfte sich nur selten mit Kritik direkt an den Hausarzt.
Schlussfolgerungen:
Voraussetzung für die Entwicklung einer Kooperation auf Augenhöhe ist die Aufnahme des Themas „Interprofessionelle Kooperation“ in die medizinische und pflegerische Ausbildung und die Abflachung des hierarchischen Gefälles zwischen den beiden Berufen.
Abstract
Aim of the Study:
Analysis of views of general practioners and nurses of interprofessional cooperation between general practititoners and nurses in the ambulatory care of dementia patients is presented.
Methods:
A survey was carried out among general practitioners and nurses caring for community dwelling dementia patients in Hamburg.
Results:
The majority of GPs and nurses consider interprofessional cooperation to be good and beneficial for their own work. GPs are generally more positive about the quality of cooperation than nurses. Joint sessions for planning and evaluation of care are seldom. Even so, more GPs than nurses evaluate the frequency of these meetings to be sufficient. Although nurses are more critical about the quality of the cooperation with the GPs, they seldom address the GP to express their criticism.
Consequences:
To make cooperation work, the matter should be part of the training of both physicians and nurses and the hierarchy between the 2 groups should be reduced.
-
Literatur
- 1 Eberlein-Gonska M, Leffmann C Hrsg Teamorientierte Zusammenarbeit. Zeitschrift für Evidenz. Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2010; 104 (01) 1-80
- 2 Haupt M, Rosenfeld S, Stoppe G. Die ambulante Versorgung von Patienten mit Alzheimer-Demenz. MMW Fortschritte der Medizin 2004; 146 (Suppl. 02) 51-56
- 3 Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen . Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens. Baden-Baden: Nomos-Verlag; 2009. 35ff.
- 4 Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen bei der Bundesärztekammer. Fachberufkonferenz diskutiert Kooperation und Verantwortung im Gesundheitswesen. 2008 Konferenzpapier: www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.1.17.3619
- 5 Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen bei der Bundesärztekammer . Prozessverbesserung in der Patientenversorgung durch Kooperation und Koordination zwischen den Gesundheitsberufen. Berlin: Bundesärztekammer; 23. 3 2011. www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.1.17.3619.9086
- 6 Garms-Hormolova V. Das freundliche Desinteresse der Ärzte an der Pflege. Forum Sozialstation 1994; 18 (70) 18-20
- 7 Heil C. Merkmale der Zusammenarbeit zwischen ambulantem Pflegepersonal und Hausärzten. Pflegen ambulant 1995; 6 (05) 6-10
- 8 Schick B, Döhner H. Berufsübergreifende Kooperation in der Primärversorgung älterer Menschen – Forschungsergebnisse mit Praxiskonsequenzen. Gesundheitswesen 1996; 58: 126-131
- 9 /www.uke.de/institute/allgemeinmedizin/index_49793
- 10 Garms-Hormolova V. Miteinander Lernen. Häusliche Pflege 1996; 5 (02) 106-108
- 11 Höhmann U, Müller-Mundt G, Schulz B. Kooperative Qualitätssicherung – Gesundheitsdienste in der Vernetzung. Die Schwester/Der Pfleger 1998; 37 (12) 995-1001
- 12 Casey N, Smith R. Bringing nurses and doctors closer together. British Medical Journal 1997; 314 (7081) 617-618