retten! 2012; 1(3): 198-206
DOI: 10.1055/s-0032-1321968
Fachwissen
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Trauma-Algorithmen – Das ABC der Erstversorgung

Johannes Becker
,
Uwe Hecker
,
Erik Popp
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Juli 2012 (online)

Zusammenfassung

Im Jahr 2011 wurden täglich mehr als 10 Menschen auf deutschen Straßen getötet. Mehr als 1000 wurden zum Teil schwer verletzt [1]. Nach vielen Jahren mit abnehmenden Zahlen war dies ein Anstieg von fast 10%. Auch Traumata durch Haushalts- oder Arbeitsunfälle nehmen weiter zu. Wir stellen Algorithmen vor, anhand derer Sie Traumapatienten zügig und strukturiert versorgen können.

Kernaussagen

  • Das gemeinsame Ziel aller Traumaalgorithmen ist es, den Patienten so schnell und so sicher wie möglich in eine geeignete Zielklinik zu bringen.

  • ITLS, PHTLS und EPTLS stimmen in den Kursinhalten stark überein und haben einen starken praktischen Bezug – alle verwenden das ABCDE-Schema.

  • Im ersten Untersuchungs- und Behandlungsgang (Primary Survey) sollen lebensbedrohliche Verletzungen erkannt und behandelt werden:

    • A = Airway – Atemweg

    • B = Breathing – Atmung

    • C = Circulation – Kreislauf

    • D = Disability – neurologischer Status

    • E = Exposure – Entkleiden

  • Im zweiten Untersuchungsdurchgang (Secondary Survey) wird der entkleidete Patienten zügig, aber ausführlich von Kopf bis Fuß untersucht und ggf. werden fehlende Vitalwerte erhoben.

  • Es ist wichtig, den Einsatzort komplett zu sichten und bei mehreren Patienten ggf. eine Triage festzulegen.

Ergänzendes Material