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DOI: 10.1055/s-0032-1322299
Therapie der Dyslipidämie bei Hochrisikopatienten – Niedrige LDL-Zielwerte machen oft eine Kombination erforderlich
Publication History
Publication Date:
02 July 2012 (online)
Die Zielwerte bei der Behandlung von Patienten mit Dyslipidämie werden immer ehrgeiziger. Nach den europäischen Leitlinien wird bei Patienten mit sehr hohem Risiko ein LDL-Cholesterin-Zielwert < 70 mg/dl oder eine mindestens 50 %ige LDL-Senkung empfohlen. Will man solche Werte erreichen, kommt man mit Statinen allein oft nicht aus.
Nach den ESC-Leitlinien von 2011 haben alle Patienten mit dokumentierter KHK, Typ-2-Diabetes, Typ-1-Diabetes plus Endorganschäden oder chronischer Niereninsuffizienz per se ein sehr hohes Risiko und würden von einer Senkung des LDL-Cholesterins unter 70 mg/d profitieren. In der Praxis lassen sich solche Zielwerte aber nicht immer leicht erreichen, so Prof. C. A. Schneider vom Herzzentrum der Uniklinik Köln.
Erster Schritt der Eskalationstherapie ist oft die Verdopplung der Statindosis. Der Effekt dieser Maßnahme ist aber begrenzt, da es bei einer Hemmung der Cholesterinsynthese durch die Statine zu einer Gegenregulation mit vermehrter Resorption kommt. Die Kombination mit dem Cholesterinresorptionshemmer Ezetimib (Inegy®) erscheint daher pathophysiologisch gut begründet, meinte Schneider. In mehreren Studien ist gezeigt worden, dass unter der Kombination von Ezetimib mit einem Statin signifikant mehr Patienten den LDL-Zielwert erreichen als unter einer verdoppelten Statindosis.
Als Beispiel führte Schneider eine Studie [ 1 ] mit 169 KHK-Patienten an, die über 6 Wochen entweder mit der Kombination von Ezetimib (10 mg) plus Atorvastatin (20 mg) oder mit 40 mg Atorvastatin behandelt wurden. Unter der Kombination zeigten die Patienten im Vergleich zu verdoppelten Statindosis eine signifkant stärkere LDL-Senkung (–31 vs. –11 %, p < 0,001) und signifikant mehr Patienten erreichten den Zielwert von < 100 mg/dl (84 vs. 49 %, p < 0,001).
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Literatur
- 1 Conard SE et al. Am J Cardiol 2008; 102: 1489-1494
- 2 Baigent C et al. Lancet 2011; 377: 2181-92