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DOI: 10.1055/s-0032-1323077
Bedeutung des Humors im Umfeld der Palliativmedizin – eine Befragung deutscher Patienten mit lebensverkürzenden Erkrankungen
Fragestellung: Es existieren wenige empirische Daten zur Bedeutung des Humors in der letzten Lebensphase. Eine strukturierte Befragung von Palliativpatienten (PPT) soll zunächst die Machbarkeit belegen und erste Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Lebensgeschichte, Humor und Krankheitsbewältigung aufzeigen.
Methodik: Im Rahmen einer Modularbeit des DIU-Masterkurses Palliative Care erarbeiteten die TN gemeinsam einen Fragebogen um Aspekte des Humors im Leben und der aktuellen Situation von PPT zu erfassen (meist 5-stufige Likert-Skala). Die Interviews werden durch die TN an deren jeweiligen Einrichtung durchgeführt. Die Auswahl der PPT erfolgte eher zufällig, vermutlich nicht repräsentativ.
Ergebnis: Bisher wurden 34 Interviews ausgewertet. Nur wenige PPT lehnten eine Teilnahme ab, in 2 Fällen war der Umfang (76 Items einschließlich Demografie) zu lang, was zum Abbruch führte. Vielfach blieben einzelne Fragen unbeantwortet. Bei anderen PPT wurden lange biografischer Erzählungen getriggert (z.B. bei „in meinem Elternhaus wurde viel gelacht“) z.T. mit Gesprächsdauern von weit über 1h. Eine „Belastung durch das Interview“ wurde als „nicht (oder „eher nicht“) zutreffend“ gesehen (31/34), nur 1 PPT war „ein wenig“ belastet. Präliminär lässt sich sagen, dass Humor als Ressource wahrgenommen wird, aber in seiner Bedeutung meist rückläufig ist („hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt“ MW 4,2 [Skala 1–5, Median 4]; „... derzeit eine wichtige Rolle“ MW 3,2 [Median 3]). Im Vergleich zu vor der Erkrankung wurde Humor mit nahestehenden Menschen von 3 PPT häufiger, aber von 16 als seltener berichtet. Im Trend wurde Humor in der Beziehung zur Pflege und zur Familie (2,1 bzw 2,0)häufiger als in der Beziehung zu Ärzten (2,8) wahrgenommen.
Schlussfolgerung: Eine strukturierte Befragung zur Bedeutung des Humors in der in der Krankheitsbewältigung von PPT ist machbar. Von der weiteren Auswertung erhoffen wir uns Hinweise, wie diese Ressource besser genutzt werden kann.