Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - QB_21
DOI: 10.1055/s-0032-1323125

Einführung des Querschnittsbereiches 13 Palliativmedizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

M Schneemilch 1, C Schneemilch 2, T Lichte 3
  • 1Otto-von-Guericke-Universität, Klinik für Hämatologie und Onkologie, Magdeburg, Germany
  • 2Otto-von-Guericke-Universität, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Magdeburg, Germany
  • 3Otto-von-Guericke-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Magdeburg, Germany

Palliativmedizin wurde am 1.8.2009 in der ÄAppO als Pflichtlehr- und Prüfungsfach verankert. Da mit dem Sommersemester 2013 eine Nachweispflicht besteht, wurde das Fach Palliativmedizin mit dem Sommersemester 2012 angeboten.

Die medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) verfügt weder über eine Palliativstation, noch sind im Klinikum palliative care teams etabliert. So wurde ein Lehrkonzept entwickelt, in dem bestehende Strukturen der Region Magdeburg genutzt werden, um eine multiprofessionelle und interdisziplinäre Lehre zu realisieren. Die Themenverteilung orientierte sich am DGP-Curriculum.

Insgesamt wurden 25 universitäre und nicht-universitäre Einrichtungen für eine abwechslungsreiche Lehre der Palliativmedizin gewonnen. 14 davon sind an der Gestaltung der Vorlesungen beteiligt, 12 beteiligen sich an Praktika und 11 Einrichtungen haben sich als Hospitationsstätten zur Verfügung gestellt. Dabei beteiligen sich einige Einrichtungen an mehreren Teilen der Ausbildung.

Hervorzuheben ist nicht nur die Vielfalt an teilnehmenden Dozenten, sondern auch die Möglichkeit in Kleinstgruppen (1–3 Studenten) auf Palliativstationen, in einem Hospiz und einem Pflegeheim zu hospitieren und im Rahmen des SAPV Hausbesuche zu begleiten.

Themen wie Schmerztherapie, Symptomkontrolle, rechtliche Aspekte der Palliativmedizin stehen neben Kommunikation und Spiritualität auf dem Lehrplan. Auch nichtärztliche Dozenten nehmen an der Lehre teil. So wird das Thema Spiritualität von Pfarrern unserer Klinikseelsorge und der Pfeifferschen Stiftungen unterrichtet. Die Exkursionen ins Hospiz und Pflegeheim werden vom Pflegepersonal geleitet. Dies ermöglicht den Studenten die Bedeutung einer fächer- und auch professionsübergreifenden Zusammenarbeit in der Palliativmedizin zu verstehen.

Um die Lehre an der OvGU zu optimieren, werden wir eine Evaluation durchführen und die Ergebnisse auf dem DGP-Kongress präsentieren.