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DOI: 10.1055/s-0032-1323622
News, Meinungen und Umfrage
Publication History
Publication Date:
12 December 2012 (online)
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News
NotfallpatientenAus dem Rettungswagen direkt ins CT
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Neues Anmelde- und Übergabekonzept beschleunigt die Versorgung von Notfallpatienten - Das Universitätsklinikum Leipzig hat in seiner zentralen Notaufnahme (ZNA) ein neues Anmelde- und Übergabekonzept für Notfallpatienten, die per Rettungs- und Notarztdienst eingeliefert werden, eingeführt. Sie werden künftig vor ihrem Eintreffen in der ZNA telefonisch angemeldet – genau wie es gemeinhin schon bei Patienten mit Polytrauma üblich ist. Wesentliche Daten wie der Zustand des Patienten und die wichtigsten Symptome stehen dadurch so früh wie möglich zur Verfügung. Notwendige diagnostische und therapeutische Maßnahmen wie Herzkatheter-Untersuchungen oder eine Untersuchung im Computertomografen können dann schon vor Eintreffen des Patienten vorbereitet werden; die Zeit bis zum Behandlungsbeginn wird verkürzt.
In der Klinik wird der Patient vom Notarztteam an Ärzte und Pflegepersonal der Notaufnahme übergeben, entweder an einem speziell eingerichteten Übergabe- oder direkt am Behandlungsplatz. Auch das hat Vorteile für den Rettungsdienst: Die Teams stehen schneller wieder für neue Einsätze zur Verfügung.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
# Ab ins Ausland!
Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit
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Robert Bosch Stiftung verlängert ihr Förderprogramm für Hospitationen im Ausland bis Juni 2014 - Im letzten Jahrzehnt haben mehr als 140 Fachkräfte aus allen Sektoren des Gesundheitswesens mit Hilfe der Robert Bosch Stiftung die Chance wahrgenommen, im Ausland ihre Kenntnisse zu erweitern, um neue Ideen für ihren Arbeitsalltag zu Hause zu gewinnen. Gute Konzepte und praktische Lösungen können sich so schneller über Ländergrenzen hinweg verbreiten. Nun geht das Förderprogramm, das das Institut g-plus an der Universität Witten/Herdecke durchführt, noch einmal bis Juni 2014 in die Verlängerung. Das Programm fördert Hospitationen in ausländische Einrichtungen, die neue Konzepte und Praxismodelle entwickelt haben. Die Robert Bosch Stiftung gewährt dafür Zuschüsse zu Reise- und Aufenthaltskosten und bietet über g-plus intensive Hilfe zur Vorbereitung und später auch zur Nachbereitung. Ab sofort werden Hospitationen mit einer Dauer schon ab zwei Wochen gefördert; maximal sind drei Monate möglich. Ziel des Programms ist es, neue Impulse für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Deutschland zu setzen.
Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen: www.g-plus.org
# Problemwunden
Heilung aus der Spritze
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Neues Verfahren ermöglicht Gewinnung von Botenstoffen zur Wundheilung aus körpereigenen Zellen - Die Wundheilung ist ein Prozess, der im Körper automatisch abläuft. Sobald die Zellen im verletzten Gewebe die Wunde registrieren, beginnen sie mit der Ausschüttung verschiedener Botenstoffe. Diese Wundheilungsmediatoren steuern die für die Wundheilung nötigen Prozesse im umliegenden gesunden Gewebe. Bei sehr schwer verletzten Patienten oder bei Patienten mit Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Infektionen sind die Zellen im Wundbereich teilweise aber so schlecht versorgt, dass sie diese Signalstoffe nicht oder nur unzureichend bilden.
Forscher der TU München haben ein System entwickelt, mit dem Wundheilungsmediatoren im Labor hergestellt werden können. Dazu wird Zellen, die zuvor vom Patienten gewonnen wurden, außerhalb des Körpers eine Verwundungssituation vorgetäuscht. Die Zellen beginnen daraufhin Wundheilungsmediatoren zu produzieren. Diese werden gesammelt, im Gefrierschrank gelagert und dem Patienten bei Bedarf gespritzt.
So könnten dem Patienten zukünftig im Bedarfsfall seine eigenen natürlichen Wundheilungsmediatoren gegeben werden, falls er sie selbst nicht bilden kann. Diese Strategie scheint bei chronischen Wunden vielversprechend, aber auch bei Verbrennungen oder inneren Wunden, wie sie bei Herzinfarkt oder Hirnschlag auftreten.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaften
# DGIM warnt
Neue Viren drängen nach Deutschland
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Internisten raten bei unklarem Fieber zu Tests - Exotische Viren aus den Tropen kommen immer häufiger auch in Deutschland vor. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) warnt davor, dass in den nächsten Jahren hierzulande bisher unbekannte Krankheitserreger auftreten könnten.
Insgesamt sei die Zahl der neuen Viruserkrankungen in Deutschland zwar noch sehr gering. Wachsender Reiseverkehr, Tourismus und internationaler Warentransport könnten dies jedoch rasch ändern. Überträger von Viren sind oft Zecken oder Mücken. Wie stark sie sich verbreiten, hängt vom Wetter ab. So tritt die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) immer dann gehäuft auf, wenn zwei milde Winter aufeinander folgen. FSME kann Gehirn und Hirnhäute infizieren und tödlich verlaufen.
Auch Infektionen wie das Chikungunya-Fieber nähern sich Europa. Im Jahr 2007 kam es in der italienischen Emilia Romagna zum ersten Mal zu einem Ausbruch mit 205 Erkrankungen. Der fiebrige Infekt ist oft begleitet von Hautausschlägen und Muskelschmerzen. Der Überträger, die asiatische Tigermücke, ist in den Mittelmeerländern bereits heimisch geworden. Im Auto oder Zug gelangt das Insekt auch nach Nordeuropa. In Deutschland fanden sich Eier der Tigermücke erstmals entlang der Autobahn A5 bei Rastatt in Baden-Württemberg. Die DGIM empfiehlt daher, bei Fieber ohne erklärbare Ursache immer auch eine Infektion durch neue Viren in Betracht zu ziehen.
Löbermann M et al: „Neue“ Viren als bedrohliche Krankheitserreger in Europa; Dtsch. Med. Wochenschr. 2012; 137(17): 900–5
# Krankenhaus Rating Report 2012
Ostdeutsche Kliniken wirtschaften besser
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10 – 15% aller deutschen Kliniken geht es schlecht - Der achte Krankenhaus Rating Report hat erhoben, dass im Jahr 2010 10% der deutschen Kliniken von Insolvenz bedroht waren. Mittlerweile könnte die Zahl auf 15% gestiegen sein. Deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen den Bundesländern: Am besten war die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser 2010 in Sachsen-Anhalt/Thüringen, Rheinland-Pfalz/Saarland und in Sachsen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Im Mittelfeld befanden sich Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Berlin, Bayern und Schleswig-Holstein/Hamburg. Am schwierigsten war die Situation offenbar in Hessen, Baden-Württemberg und Niedersachsen/Bremen.
Betrachtet man die wirtschaftliche Situation nach Trägern, schneiden öffentlich-rechtliche Kliniken durchschnittlich schlechter ab als freigemeinnützige oder private. So lagen im Jahr 2010 18% der öffentlich-rechtlichen Häuser im „roten Bereich“, aber nur 9% der freigemeinnützigen und 2% der privaten. Eine Ausnahme waren ostdeutsche kommunale Kliniken mit nur 3% im „roten Bereich“. Auch zwischen den westdeutschen öffentlich-rechtlichen Krankenhäusern gibt es allerdings große Unterschiede und Häuser mit sehr guten Betriebsergebnissen. Weitere Ergebnisse der Studie sind, dass kleine Krankenhäuser bezüglich der wirtschaftlichen Lage schlechter abschneiden als große oder mittelgroße. Kliniken mit einem hohen Spezialisierungsgrad stehen signifikant besser da als solche mit einem geringen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaften
# Infrarot-Spektroskopie
Schnellere Bestimmung multiresistenter Erreger
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Neue Methode stellt schneller als bisher fest, mit welcher Art von multiresistenten Erregern Patienten infiziert sind - Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene geht davon aus, dass sich in Deutschland jährlich fast eine halbe Millionen Menschen mit multiresistenten Keimen infizieren. Eine schnelle Identifizierung es Erregers trägt dazu bei, dass die Patienten frühzeitig behandelt werden können.
Eine neue, auf der Infrarot-Spektroskopie basierende Methode macht es zukünftig möglich, eine Art Fingerabdruck der Bakterien zu erhalten und so die chemische Zusammensetzung rasch zu erkennen. Im Vergleich zu den aktuell in der Mikro- und Molekularbiologie gängigen Verfahren kann so ein ganzer Tag eingespart werden. Die Technik kann auch im Bereich der allgemeinen Mikrobiologie, der Nahrungsmittelindustrie sowie der Krankenhaushygiene Anwendung finden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaften
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