Gesundheitswesen 2012; 74(10): 611
DOI: 10.1055/s-0032-1323733
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fundraising im Gesundheitswesen

Contributor(s):
Siegmund Pisarczyk
1   Hamburg
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Publication Date:
29 October 2012 (online)

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[1] Durch den ständigen Verdrängungswettbewerb müssen einzelne Non-Profit-Organisationen im Gesundheitswesen um ihre Existenz kämpfen. Fundraising bietet sich als zusätzlicher Rettungsanker an; ein neuer Helfertypus ist gefragt. Steiner betont bereits im Vorwort, dass dieses Werk besonders für Fundraisinginteressierte Leitungskräfte im Gesundheitswesen geschrieben ist.

In Teil 1 wird es u. a. auf Krankenhäuser, medizinische Forschung, Hospize, Pflegeeinrichtungen, Stiftungen und Einrichtungen zur Förderung von Menschen mit Behinderungen, Hilfsorganisationen und Rettungsdienste hingewiesen.

Anschließend werden in Teil 2 die organisatorischen Grundlagen und Kriterien für Fundraising im Gesundheitswesen erläutert. Teil 3 umreißt die Wege und möglichen Spenden-Quellen. Unter anderem wird auf die allgemeine Spenden-Struktur (Geldspenden, Sachspenden und Zeitspenden) hingewiesen. Für das Gesundheitswesen ergeben sich Spenden-Chancen durch Unternehmen. Hier spricht man von Corporate Social Responsibility (CRS).

In Teil 4 beziehen sich die Autoren auf amerikanische Fundraisingmodelle und übertragen diese auf das Gesundheitswesen in Deutschland. Es werden die Großspender, also Major-Donor-Fundraising, und Testamentsspenden erwähnt.

Teil 5 ist umfangreicher. Fundraising und Spenden für die medizinischen Universitäten befinden sich erst in den Anfängen ihrer Entwicklung. Alle Argumentationen zusammengefasst belegen, dass Fundraising im Gesundheitswesen als Finanzierungschance verstanden wird. Ein überzeugendes Beispiel dafür ist die Angelika-Lautenschläger-Klinik des Universitätsklinikum Heidelberg.

In der Einleitung lesen wir, dass Gesundheit zunehmend Teil des wirtschaftlichen Wettbewerbs wird. Zum Schluss plädieren Steiner/Fischer für Fundraising und Spendeneinwerbung als nachhaltige Aufgabe der gesamten Organisation im Gesundheitswesen. Mit Fundraising bauen die Herausgeber bzw. Autoren eine psychologische Brücke zwischen dem einzelnen Menschen und dem Gesundheitswesen. Fundraising ist eine wertvolle Bereicherungs-Option nicht nur im materiellen Sinne des Wortes, sondern auch im Sinne des ehrenamtlichen Engagements. Das Gesundheitswesen ist in diesem Kontext mit einer viel versprechenden Fördervariante konfrontiert.