Z Gastroenterol 2012; 50 - V09
DOI: 10.1055/s-0032-1323858

Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) führt zu T-Zell abhängiger Expressionssteigerung von Matrix Metalloproteinasen und Toll-like-Rezeptoren im murinen Kolon

A Koc 1, M Roderfeld 1, T Rath 1, A Tschuschner 1, I Bargen 2, S Weiß 2, E Roeb 1
  • 1Medizinische Klinik 2, Justus-Liebig Universität Gießen, Gastroenterologie, Gießen, Germany
  • 2Hermholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Molekulare Immunologie, Braunschweig, Germany

Einleitung: Bei der Erkennung von Pathogenen, einschließlich Mycobacterium avium ssp. Paratuberculosis (MAP) spielen Toll-like Rezeptoren (TLRs) eine wichtige Rolle. Es gibt starke Hinweise dafür, dass MAP an der Ätiologie des Morbus Crohn beteiligt ist. Bei mehreren inflammatorischer Erkrankungen wurde die Regulation von Matrix Metalloproteinasen (MMPs) durch TLRs nachgewiesen [1,2,3]. MMPs sind zinkabhängige Endopeptidasen, die an der Mukosadestruktion, der inflammationsassoziierten Karzinogenese und der mukosalen Barrierefunktion sowie Metastasierung beteiligt sind [4]. Ziel der vorliegenden Studie ist die Aufklärung der MAP-Infektion-stimulierten Expression von TLRs und MMPs im rag2 –/–-Maus Modell der Rekonstitutions-induzierten Colitis.

Methoden: Eine Gruppe immunsupprimierter rag2 -/--Mäuse wurde nach 28d mit CD4+ und CD8+ T-Zellpopulationen aus der Milz rekonstituiert und eine weitere Gruppe zusätzlich noch mit MAP infiziert. Als Kontrollen wurden nicht-infizierte Mäuse rekonstituiert bzw. mit PBS behandelt. Nach 56d Infektion bzw. 28d Rekonstitution wurde das Kolon der Mäuse entnommen. Mittels Realtime-PCR wurde die Expression von MMPs, TIMP-1 und TLR-2, -3, -6, -9, sowie TNFα, IL1ß quantitativ bestimmt. Die Ergebnisse wurden auf 18sRNA als Housekeeping Genenormiert. Die zelluläre Lokalisation von MMPs, TLR und MAP wurde durch Co-Immunfluoreszenzfärbungen identifiziert.

Ergebnisse: In Mäusen mit MAP-Infektion ohne T-Zell Rekonstitution konnte keine veränderte Genexpression beobachtet werden, sowie in Mäusen mit MAP Infektion und CD8+ Rekonstitution. Bei Rekonstitution von CD4+ T-Zellen und gleichzeitiger MAP Infektion zeigte sich hingegen eine höhere Expression von TNFα, TLR6, MMP7,-9, -13,-14 und TIMP1 im Vergleich zu nicht infizierten T-Zell-rekonst. Mäusen. Im Kolon von infizierten Mäusen wurden erstmals MAP Kolonien in CD45+ Leukozyten durch Co-Immunfluoreszenzfärbungen visualisiert.

Schlussfolgerungen: Die CD4+ T-Zell abhängige Induktion von MMPs und TLRs nach MAP Infektionen bei vorliegender Colitis ist am ehesten Bestandteil einer mukosalen Immunreaktion gegenüber MAP. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, ob die MHCII Präsentation von MAP Epitopen und subsequente Interaktion mit CD4+ T-Zellen für die beob. Expressionssteigerungen verantwortlich sind.

Angeborene Immunität
Freitag, 21. September 2012/08:00–09:30/Saal 7