Z Gastroenterol 2012; 50 - V41
DOI: 10.1055/s-0032-1323890

Diaphanoskopie-gestützte endoskopische Interventionen: Nicht nur zur PEG-Anlage – auch bei biliären Eingriffen sinnvoll

P Wallisch 1, I Hesse 2, U Stenger 1, A Kreuzmayr 1
  • 1Klinikum Traunstein, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Traunstein, Germany
  • 2Gastroenterologie im Josephinum, München, Germany

Die endoskopische Anlage einer perkutanen gastralen Ernährungssonde (PEG) mittels Diaphanoskopie ist ein Standardeingriff und hat das chir. Vorgehen weitestgehend ersetzt. Auch bei schwierigen endoskopischen Interventionen an den Gallenwegen – besonders an biliodigestiven Anastomosen – kann die Diaphanoskopie ein wertvolles Hilfsmittel sein.

Kasuistik: Vorstellung eines ikterischen Patienten mit einer fieberhaften Cholangitis bei Z.n. Whippleoperation bei chronischer Pankreatitis vor 4 Monaten. Endoskopisch wird die biliodigestive Anastomose erreicht, es zeigt sich ein kompletter, narbiger Verschluss mit biliärer Abflussstöung. Eine endosk. Sondierung der Gallenwege ist nicht möglich. Anlage einer PTCD und nach passagerer perkutaner Galleableitung erfolgt im Sinne eines Rendevouzverfahren ein perkutane Cholangioskopie und gleichzeitig eine Intestinoskopie. Intraluminal ist eine deutliche DIAPHANOSKOPIE (Cholangioskoplicht) im Zentrum der Narbenplatte zu sehen und es wird dann eine endoskopisch-intraluminale Inzision mit dem Stichpapillotom in Richtung der Diaphanoskopie (Cholangioskop) durchgeführt. Nach endoskopischer Präparation erfolgreiche Sondierung und Wiedereröffnung der biliodigestiven Anastomose, dann Ballondilatation und passagere Stentversorgung mit abschließend gutem Galleabfluss.

Abb.1: Rendevouz bei biliodigest. Anastomosenverschluss

Narbige biliodigestive Anastomosenstenosen kommen als relativ häufige Komplikation nach u.a. Pankreaseingriffen vor. Zeigt sich ein kompletter Verschluss der Anastomose und ist eine endoskopische Sondierung/Dilatation nicht möglich, kann mittels Diaphanoskopie/Cholangioskopie im Rendevouzverfahren der Gallengang eindeutig identifiziert und ohne Perforationsgefahr mit dem Stichpapillotom inzidiert und intubiert werden und es gelingt eine erfolgreiche Wiedereröffnung der Anastomose.

Gastroenterologische Probleme in der Palliativmedizin
Donnerstag, 20. September 2012/08:30–10:00/Saal 8