Z Gastroenterol 2012; 50 - V66
DOI: 10.1055/s-0032-1323915

Abhängigkeit des kontinuierlichen intraoperativen Neuromonitoring (CIONM) von der Funktionalität der Ableitelektrode

C Ulmer 1, C Heider 1, W Zopf 1, F Rieber 2, KP Thon 1, W Steurer 1, W Lamade 3
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Stuttgart, Germany
  • 2Robert-Bosch Krankenhaus, Fachabteilung für Altersmedizin und Rehabilitation, Stuttgart, Germany
  • 3Helios Spital Überlingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen, Germany

Einleitung: Das geschlossene Elektrodendesign erreicht ein hochstabiles Stimulations-Signal für ein kontinuierliches Neuromonitoring (CIONM). Entscheidend für eine valide Signalanalyse ist aber auch ein hochstabiles Ableit-Signal (EMG). Aktuell wird entweder über eine Tubus-Elektrode via Oberflächen-EMG oder über eine transcricroidale Nadel-Elektrode via intramuskuläres EMG abgeleitet. Ziel dieser Studie war der Vergleich beide Verfahren hinsichtlich Signalvalidität und reliabler Auswertbarkeit.

Material und Methoden: Klinische Pilotstudie an Patienten, die an Schild- oder Nebenschilddrüse operierte wurden. Das CIONM viar Vagusstimulation erfolgte mit einer „geschlossenen“ Elektroden (Saxophonelektrode). Die Signalableitung erfolgte simultan über Nadel- und Tubuselektrode. Als kritische Parameter wurden die relativen Signalschwankungen, die Häufigkeit der Signalausfälle sowie die Signalamplitude verglichen.

Ergebnisse: Die Tubuselektrode zeigte im Vergleich zur Nadel-Elektrode eine signifikant geringe Amplitude (1,3 vs. 3,2 mV, p<0,05) bei allerdings gleichzeitig signifikant geringeren Signalschwankungen (Quartilsdispersionskoeffizient 0,875 vs. 0,453, p<0,05). Die Häufigkeit der Signalausfälle war in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Nur mit der Nadel-Elektrode war eine sichere Re-Platzierung möglich.

Schlussfolgerung: Beide Elektroden zeigen bei der Signalauswertbarkeit Defizite auf. Die Tubuselektrode erreicht zwar eine höhere Signalstabilität, jedoch eine unzureichende Erkennung von Signaländerungen. Die Nadelelektrode zeigte eine höhere Empfindlichkeit u.a. auch für leichte Nervenbelastungen, die jedoch aufgrund der hohen Signalvariabilität schwer zu interpretieren sind. Somit ist zur Etablierung des CIONM eine Weiterentwicklungen der EMG-Ableitung unabdingbar.

CAEK: Neue Leitlinien zur Behandlung der malignen Schilddrüsenerkrankungen
Donnerstag, 20. September 2012/15:00–16:30/Saal A