Z Gastroenterol 2012; 50 - V72
DOI: 10.1055/s-0032-1323921

Langzeitergebnisse der transvaginalen/transumbilicalen Cholezystektomie im Vergleich zur klassischen laparoskopischen Cholezystektomie – eine Analyse von 78 Patientinnen

DR Bulian 1, L Trump 1, J Knuth 1, A Sauerwald 2, MA Ströhlein 1, MM Heiss 1
  • 1Klinikum der Universität Witten/Herdecke, Campus Merheim – Kliniken der Stadt Köln, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln, Germany
  • 2Krankenhaus Holweide, Kliniken der Stadt Köln, Frauenklinik, Köln, Germany

Einleitung: Die transvaginal/transumbilicale Cholezystektomie mit starrem Instrumentarium (TVC) ist eine Alternative zur traditionellen laparoskopischen Technik (LC). Aufgrund fehlender Langzeitdaten wird der transvaginale Zugang jedoch immer noch kontrovers diskutiert.

Methodik: Unseren ersten 50 TVC-Patientinnen und 50 nach Alter, BMI und ASA-Klassifikation parallelisierten LC-Patientinnen des gleichen Zeitraums wurden 18 bis 24 Monate postoperativ 41 Fragen u.a. nach Narbenhernien, postoperativen Bauchschmerzen, der subjektiven Beeinträchtigung, Veränderungen der Regelblutung, der Wiederaufnahme der Alltagsaktivität und des Geschlechtsverkehrs, der Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis und dem Operationsergebnis insgesamt sowie 6 Fragen aus dem deutschen Female Sexual Function Index (FSFI-d) gestellt. 78 Patientinnen waren bereit, die Fragen zu beantworten (TVC: 84%; LC: 72%). Die statistische Auswertung erfolgte mittels Fisher-Test* bzw. Mann-Whitney-U Test**.

Ergebnis: Die Patientinnen der LC-Gruppe hatten sich postoperativ signifikant häufiger beeinträchtigt gefühlt (p=0,03*). Lediglich zwei LC-Patientinnen entwickelten eine Trokarhernie (p=0,21*). In der TVC-Gruppe konnten die Patientinnen ihre Alltagsaktivitäten signifikant früher wieder aufnehmen (p<0,001**) und waren mit dem ästhetischen Ergebnis (p<0,001**) sowie dem Operationsergebnis insgesamt (p=0,001**) signifikant zufriedener. Dagegen ergaben sich zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich postoperativer Bauchschmerzen, Veränderungen der Regelblutung, vaginalem Ausfluss sowie der postoperativen Sexualfunktion. Signifikant mehr TVC-Patientinnen würden sich, falls möglich, wieder für die bei ihnen angewandte OP-Technik entscheiden und diese auch ihrer Freundin/Verwandten empfehlen (p=0,001* bzw. p<0,001*).

Schlussfolgerung: Die bei 78 Patientinnen einer prospektiven Kohortenstudie durchgeführte Langzeitdatenerhebung belegt die Sicherheit der TVC insbesondere hinsichtlich der postoperativen Sexualfunktion, die geringere postoperative Beeinträchtigung, die raschere Rekonvaleszenz und die verbesserte Zufriedenheit der TVC-Patientinnen im Vergleich zur LC.

CAMIC: MIC aktuell
Freitag, 21. September 2012/10:00–11:30/Saal D