Die Bedeutung des endoskopischen Ultraschalls als diagnostisches Verfahren für die primär sklerosierende Cholangitis – eine prospektive Pilotstudie

Einleitung: Die Diagnosesicherung einer primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen. Bleibt die MRCP unklar, ist ggfs. eine Leberbiopsie oder ERCP mit einem signifikanten Interventionsrisiko zur Diagnosesicherung notwendig.

Ziele: Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob mittels endoskopischem Ultraschall (EUS) eine Diagnosesicherung bei V.a. PSC möglich ist.

Methodik: Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden Patienten mit cholestatischer Hepatopathie gescreent und 32 Patienten mit begleitend erhöhtem pANCA und/oder chronisch entzündlicher Darmerkrankung eingeschlossen.

Tab.1: Patientencharakteristika

	PSC (n=17)	andere (n=15)	p – Wert
Geschlecht (m/w)	11/6	9/6	n.s.
Alter (Jahre; Median, Spanne)	40.7 (21–58)	36.3 (20–51)	n.s.
Chronisch entzündliche Darmerkrankung	14	11	n.s.
Bilirubin (total; Median, Spanne, mg/dl)	1.3 (0.5–3.8)	0.9 (0.5–2.1)	n.s.
Gamma-GT (Median, Spanne, U/l)	291 (73–2098)	233 (84–1487)	n.s.
Alkalische Phosphatase (Median, Spanne, U/l)	289 (112–634)	138 (94–602)	n.s.
pANCA (≥1:80)	12	6	n.s.

Zusätzlich zur Routinediagnostik (Leberbiopsie und/oder ERCP/MRCP) wurden alle Patienten mittels EUS nach definierten Kriterien (Wanddicke, Wandstruktur und Kaliberschwankung des Gallenganges sowie Lymphknotengröße) untersucht. Die Ergebnisse wurden dann mit der definitiven Diagnose (PSC oder andere Hepatopathie) verglichen.

Ergebnis: Der EUS erzielte eine Sensitivität von 76,4% und ein positiv prädiktiven Wert von 100%). In 4 Patienten mit rein intrahepatischer Manifestation der PSC war der EUS nicht wegweisend.

Abb.1: EUS Charakteristika in PSC und non-PSC

Schlussfolgerung: EUS hat bei PSC-Patienten mit extrahepatischer Manifestation einen hohen diagnostischen Wert. Der definitive Nutzen in einem diagnostischen Algorithmus bei möglicher PSC sollte zukünftig weiter evaluiert werden.